Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Vereinbarung zwischen Truman und Stalin zur Gebietsbesetzung, 16. Juni 1945

In einem Telegrammwechsel kommen der amerikanische Präsident Harry S. Truman (1884–1972) und der sowjetische Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Josef W. Stalin (1878–1953) zu dem Entschluss, dass die westlichen Alliierten am 1. Juli ihre Truppen aus einzelnen Gebieten der späteren Länder Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zurückziehen werden. Die amerikanischen und englischen Truppen waren bei der Befreiung Deutschlands bis weit nach Osten in Gebiete vorgestoßen, die gemäß dem Londoner Abkommen vom 12. September 1944 von der Sowjetunion besetzt werden sollten. Mit dem Rückzug der amerikanischen Truppen aus Thüringen wird die östliche Grenze Hessens zur Demarkationslinie zur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. zur späteren DDR.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die Grenzlinie zu diesem Zeitpunkt keineswegs eine völlige Trennung bedeutete. Bis 1952 war die Grenze noch „relativ durchlässig“1. Bis in die 1950er Jahre war der Kontakt, zum Beispiel zur Region Werraland, dem Gebiet etwa zwischen Witzenhausen im Norden und Wanfried im Süden2, von Ost nach West weitestgehend möglich. Unter anderem pflegten Vereine, insbesondere Sportvereine, ihre Beziehungen innerhalb des kleinen Grenzverkehrs3.
(MW)


  1. Reyer, Werraland, S. 8
  2. Reyer, Werraland, S. 7
  3. Reyer, Werraland, S. 8
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Vereinbarung zwischen Truman und Stalin zur Gebietsbesetzung, 16. Juni 1945“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4179> (Stand: 16.6.2022)
Ereignisse im Mai 1945 | Juni 1945 | Juli 1945
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