Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
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- Der hessische Minister für Umwelt und Energie, Joschka Fischer, legt eine Untersuchung über den sofortigen Verzicht auf die Atomtechnologie („Ausstiegs-Szenario“) vor, 22. Mai 1986
Als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 legt der hessische Minister für Umwelt und Energie, Joschka Fischer (geb. 1948; DIE GRÜNEN) eine Untersuchung über die Möglichkeiten und Konsequenzen eines sofortigen Verzichts auf die Atomenergietechnik vor. Das „Ausstiegs-Szenario“ genannte Papier basiert im Wesentlichen auf einer kurzfristig durch das in Hannover ... »Details - Staatsvertrag des Landes Hessen mit den Landesverband der jüdischen Gemeinden, 11. November 1986
Zwischen dem Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen, der durch seinen Vorsitzenden Max Willner (1906–1994) vertreten wird, und dem Land Hessen bzw. der Hessischen Landesregierung unter Ministerpräsident Holger Börner (1931–2006; SPD) wird nach zehnjähriger Vorbereitung in Schloss Biebrich ein Staatsvertrag unterzeichnet. Damit werden jüdische Gemeinden in Hessen zum ersten Mal ... »Details - Hessen erwirbt Wohnungen der „Neuen Heimat“, 1. Januar 1987
Das Land Hessen erwirbt für 160 Millionen DM ca. 300.000 Wohnungen der früheren gewerkschaftseigenen Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“. Der Landtag bewilligte den Kauf am 25. November 1986 mit den Stimmen von SPD und Grünen. ... »Details - Rücktritt des hessischen Umweltministers Joschka Fischer, 9. Februar 1987
Der amtierende hessische Ministerpräsident Holger Börner (1931–2006; SPD) nimmt das Rücktrittsgesuch von Umweltminister Joschka Fischer (geb. 1948; Die Grünen) an. Börner hatte zuvor den seit 1985 amtierenden grünen Umweltminister zum Rücktritt gedrängt. Als Grund für diesen Schritt nennt Börner ein Ultimatum, das die hessischen Grünen der SPD am vorangegangenen Sonntag auf ihrer ... »Details - ZDF verschiebt Ausstrahlung einer Dokumentation über NATO-Nachrüstung wegen Landtagswahl, 1. März 1987
Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) verschiebt die Ausstrahlung des deutschen Kollektiv-Films „Krieg und Frieden“, der am 9. März gesendet werden sollte. Der zwischen 1980 und 1982 von mehreren Autoren (darunter dem Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll (1917–1985) und dem Filmemacher und Fernsehproduzenten Alexander Kluge (geb. 1932)) gedrehte Film dokumentiert die ... »Details - Wahlen zum Hessischen Landtag, 5. April 1987
Bei den Landtagswahlen erleidet die SPD ihre bislang schwerste Wahlniederlage seit Bestehen des Landes. Sie erreicht nach dem amtlichen Endergebnis der Wahl einen Stimmenanteil von 40,2 % (ein Verlust von sechs Prozentpunkten gegenüber der vorangegangenen Landtagswahl). CDU (42,1 %) und FDP (7,8 %) erzielen mit ihren Ergebnissen eine regierungsfähige Mehrheit; die CDU wird stärkste Partei und ... »Details - Walter Wallmann wird erster christdemokratischer Ministerpräsident in Hessen, 23. April 1987
Mit Walter Wallmann (1932–2013) wird anlässlich der konstituierenden Sitzung des Hessischen Landtags erstmals ein CDU-Politiker zum Ministerpräsidenten Hessens gewählt. Zuvor hatte der Bruch der rot-grünen Koalition (Auslöser war ein Streit über die Genehmigung für das Hanauer Nuklearunternehmen Alkem) Neuwahlen notwendig gemacht, die einer Koalition aus CDU und FDP am 5. April 1987 eine ... »Details - Stichtag zur Ermittlung der Ergebnisse der bundesdeutschen Volkszählung in Hessen, 25. Mai 1987
Unter dem Motto „10 Minuten, die allen helfen“ findet mit dem heutigen Stichtag in der Bundesrepublik Deutschland, und damit auch in Hessen, eine Volkszählung statt. Im Vorfeld hatte eine der bislang aufwendigsten Werbekampagnen der Bundesregierung in den Medien um Akzeptanz für die Zählung bei der Bevölkerung geworben. Vier Jahre zuvor war eine damals geplante Volkszählung (auf den ... »Details - Bundesarbeitsgericht erklärt Aussperrungsverbot der Verfassung für ungültig, 26. April 1988
Ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts in Kassel erklärt das Aussperrungsverbot in Artikel 29 der hessischen Landesverfassung für unwirksam, da es mit Bundesrecht unvereinbar ist (1 AZR 399/86). ... »Details - Diätenerhöhung des Hessischen Landtags wird rückgängig gemacht, 28. Juli 1988
Unter dem Druck der Öffentlichkeit hebt der Hessische Landtag in einer Sondersitzung die im Februar 1988 verabschiedete Diätenerhöhung nach langer Debatte und mit einstimmigem Votum wieder auf. Das zuvor verabschiedete Gesetz zur Diätenerhöhung enthielt verfassungsrechtlich bedenkliche Bestimmungen und wurde aufgrund der eingeräumten Privilegien für die Abgeordneten scharf kritisiert. ... »Details - Anteil der erkrankten Bäume in Hessen stark angestiegen, 3. Oktober 1988
Die hessische Ministerin für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz, Irmgard Reichhardt (1935–1994; CDU) legt in Wiesbaden die Waldschadenserhebung für das Bundesland Hessen im Jahre 1988 vor. Demnach hat sich der Anteil der geschädigten Bäume, verglichen mit 1987, innerhalb nur eines Jahres um sieben Prozent (von 48 auf 55 Prozent) erhöht. Folglich können nur noch 45 Prozent der Bäume ... »Details - Rechtsextreme Parteien verzeichnen hohe Gewinne bei Kommunalwahlen, 12. März 1989
Die hessischen Kommunalwahlen zeigen neben den drastischen Stimmenverlusten bei der CDU in allen Wahlbezirken vor allem den zunehmenden Wähler*innenzufluss in den rechtsextremen Parteien NPD und Republikanern auf. ... »Details - Hohe Stimmenverluste der CDU bei hessischen Kommunalwahlen, 12. März 1989
Die Kommunalwahlen in Hessen markieren einen deutlichen politischen Umschwung: Die CDU verliert in allen Landkreisen und Städten Stimmen, besonders gravierend fällt das Ergebnis in Frankfurt am Main aus, wo die CDU seit 1977 als stärkste Partei regiert.0=Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.3.1989, S. 1: Gespannte Blicke richten sich auf Frankfurt. Hier fällt der Stimmenanteil für die CDU von ... »Details - Erdbeben in Hessen durch starken Gebirgsschlag in Thüringen, 13. März 1989
In weiten Teilen Hessens ist ein Erdbeben spürbar, das durch einen schweren Gebirgsschlag bei Völkershausen in Thüringen ausgelöst wird. Gegen 14:02 Uhr bricht bei einer planmäßigen Sprengung im Kalibergwerk „Ernst Thälmann“ in Thüringen großflächig ein Abbaufeld zusammen. An der Oberfläche löst es ein Erdbeben der Stärke 5.6 (Richterskala) aus und führt zu einer großflächigen ... »Details - Wahlen zum Europäischen Parlament, 18. Juni 1989
An den Wahlen beteiligen sich in Hessen 60,2 % der Wahlberechtigten (gegenüber 1984: +1,3 Prozentpunkte). Von den gültigen Stimmen entfallen auf die SPD 40,5 % (-1,3 Prozentpunkte), auf die CDU 33,3 % (-8,1 Prozentpunkte), auf die Grünen 9,9 % (+2,1 Prozentpunkte), auf die Republikaner 6,5 % (+6,5 Prozentpunkte) und auf die FDP 5,5 % (+0,5 Prozentpunkte). 4,4 % der Stimmen werden für sonstige ... »Details - Hessen an der Spitze der Geberländer im Länderfinanzausgleich, 20. Juni 1989
Nach Angaben des hessischen Finanzministers Manfred Kanther (geb. 1939; CDU) muss Hessen erstmals mehr als Baden-Württemberg in den Länderfinanzausgleich einzahlen und steht damit an der Spitze der „Geberländer“ in der Bundesrepublik.(OV) ... »Details - Landesregierung beschließt Aktionsprogramm Hessen-Thüringen, 5. Dezember 1989
Die christlich-liberale Hessische Landesregierung beschließt mit dem „Aktionsprogramm Hessen-Thüringen“ die Inkraftsetzung eines umfassenden Investitionsprogramms für den Aufbau des Landes Thüringen, das innerhalb des zentralistisch ausgerichteten Staatsaufbaus der DDR in die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl aufgegliedert wurde und 1990 wiedergegründet wird. Die Initiative versteht sich nach ... »Details - Schwere Schäden durch Orkan „Wiebke“, 1. März 1990
Der über Deutschland hinweg ziehende Orkan „Wiebke“ richtet in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März in Hessen katastrophale Schäden an. Besonders schwer betroffen ist der süddeutsche Raum, wo das Unwetter mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 150 km/h über Stadt und Land fegt. In Hessen sind insbesondere Vogelsberg, Taunus und Odenwald betroffen. Im Rhein-Main-Gebiet verursacht der ... »Details - Käuferansturm in osthessischen Städten nach Währungsunion, 1. Juli 1990
Mit Einführung der DM-Währung im Staatsgebiet der DDR erleben die grenznahen Städte Hessens einen Käuferansturm aus Thüringen. Die Straßen sind von „Trabbi“-Kolonnen verstopft.(OV) ... »Details - Hessen stockt Mittel für Drogenprävention auf, 25. August 1990
Der hessische Sozialminister Karl-Heinrich Trageser (1932–2009; CDU) teilt mit, dass die Hessische Landesregierung die Finanzmittel für direkte Drogenprävention um 30 Prozent auf eine Million DM aufstocke. Damit sollen Präventionsfachkräfte in Jugend- und Drogenberatungsstellen ebenso gefördert werden wie Theateraufführungen, Ausstellungen und „Infotheken“. Für die langfristige ... »Details - Rücktritt des hessischen Innenministers Gottfried Milde wegen einer Abhöraffäre, 6. November 1990
Der hessische Innenminister Gottfried Milde (1934–2018; CDU) tritt von seinem Amt zurück. Milde übernimmt damit die Verantwortung für einen seiner Ansicht nach „politischen Fehler“: Der seit 1966 dem Hessischen Landtag angehörende Rechtsanwalt, bei den Landtagswahlen vom 5. April 1987 zusammen mit Manfred Kanther (geb. 1939) und Irmgard Reichhardt (1935–1994) Teil der ... »Details - Bundestagswahlergebnisse in Hessen, 2. Dezember 1990
Bei der Bundestagwahl bleibt in Hessen die CDU mit 41,3 % vor der SPD mit 38 % stärkste Partei. Die FDP steigert sich auf 10,9 %, die Grünen fallen auf 5,6 %. 2,7 % der Wählerinnen und Wähler stimmen für Republikaner und NPD.(OV) ... »Details - Hessische FDP eindeutig für eine Koalitionaussage zugunsten der CDU, 16. Dezember 1990
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt der hessische FDP-Vorsitzende Wolfgang Gerhardt (geb. 1943), die Koalitionsaussage der FDP zugunsten einer Regierung mit der CDU sei „eindeutig“. Das zu erwartende Ergebnis in Hessen sei „sicher knapper als der Bonner Wahlsieg“, aber die FDP wolle die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der CDU fortsetzen. Es gebe ... »Details - Wahlen zum Hessischen Landtag, 20. Januar 1991
Bei der hessischen Landtagswahl werden die Regierungsparteien CDU und FDP entgegen den Voraussagen knapp vom Oppositionsbündnis SPD/Grüne geschlagen. ... »Details - Sozialdemokrat Hans Eichel zum Ministerpräsidenten gewählt, 5. April 1991
Der Hessische Landtag wählt den bisherigen Oberbürgermeister von Kassel Hans Eichel (geb. 1941) mit den 56 Stimmen der Mandatsträger von SPD und Grünen zum neuen Ministerpräsidenten. Bei den vorangegangenen Wahlen zum 13. Hessischen Landtag am 20. Januar 1991 erreichte die SPD mit 40,8 % der Stimmen einen knappen Vorsprung vor der CDU und wurde stärkste Partei. Gemeinsam mit den Grünen ... »Details - Privatsender RTL 2 geht auf Sendung, 23. Dezember 1992
Der neue Privatsender RTL 2 geht um 6:05 Uhr mit der Ausstrahlung des Spielfilms „Ein reizender Fratz“ (1980) von Walter Bernstein auf Sendung („On-Air“). Betreibergesellschaft ist die in der oberbayerischen Gemeinde Grünwald (Landkreis München) ansässige RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG. ... »Details - Hessen erlässt als erstes Bundesland eine Ozon-Verordnung, 30. Juni 1993
Auf Beschluss der rot-grünen Landesregierung erhält Hessen als erstes Bundesland eine landesweit gültige Ozon-Verordnung. Ihr Zweck besteht in der Einführung von Geschwindigkeitsbeschränkungen im Straßenverkehr, die bei hohen Ozonbelastungen im Sommer in Kraft treten. Die Verordnung, auf die sich die Koalitionspartner erst nach längeren Beratungen verständigen konnte, und die den ... »Details - Das Land Thüringen lehnt die Rückgliederung von fünf Dörfern nach Hessen ab, 20. Juli 1993
Die Landesregierung Thüringens lehnt den Antrag der ehemals hessischen Dörfer Asbach, Sickenberg, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode auf Rückgliederung nach Hessen ab.Die fünf Dörfer waren aufgrund des Wanfrieder Abkommens vom 17. September 1945 von der US-Besatzungszone abgetrennt und der Sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen worden – im Tausch gegen die thüringischen Dörfer ... »Details - Biosphärenreservat Rhön erhält in Wiesbaden Förderungszusage aus dem Life-Umweltprogramm der Europäischen Union, 28. Februar 1994
Der gemeinsam gestellte Antrag der Länder Hessen, Thüringen (federführend) und Bayern auf Förderung des Projektes Biosphärenreservat Rhön aus Mitteln des Life-Umweltprogramms der Europäischen Union (EU) wird als einziger, der aus Deutschland eingereichten Anträge, im Jahr 1994 positiv beschieden. Das Projekt wird in einem Umfang von drei Millionen DM in den folgenden drei Jahren ... »Details - Wahlen zum Europäischen Parlament, 12. Juni 1994
An der vierten Wahl zum Europäischen Parlament in Straßburg beteiligen sich in Hessen 2.426.056 (56,4 %) der insgesamt 4.300.917 Wahlberechtigten (gegenüber 1989: -3,8 Prozentpunkte). Von den gültigen Stimmen entfallen auf die Parteien: CDU 37,0 % (+3,7 Prozentpunkte), SPD 34,9 % (-5,6 Prozentpunkte), Grüne 12,2 % (+2,3 Prozentpunkte), FDP 4,7 % (-0,8 Prozentpunkte), Republikaner 4,6 % (-1,9 ... »Details