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4922 Homberg (Efze)
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 42. Homberg

Welferode

Stadtteil · 360 m über NN
Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4,2 km östlich von Homberg (Efze).

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in flacher Talmulde der Weißgert. Kirche in zentraler Lage.

Auf die Straße Holzhausen bei Homberg bzw. Mörshausen (Homberg) - Ober-Beisheim bzw. Berndshausen trifft im Ortsbereich die Straße von Remsfeld (Straße Holzhausen bei Homberg - Beisheim im Zuge eines nördlichen Zweiges der alten Landstraße durch die nördlichen Langen Hessen).

Ersterwähnung:

1197

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1537: landgräflich Hof und Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3532786, 5655157
UTM: 32 U 532699 5653335
WGS84: 51.030631° N, 9.466305° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634009220

Flächennutzungsstatistik:

  • 1537: 17 landgräfliche Huben.
  • 1742 (Kasseler Acker): 931 Land, 153 Wiesen, 484 Wald.
  • 1885 (Hektar): 449, davon 256 Acker (= 57.02 %), 54 Wiesen (= 12.03 %), 93 Holzungen (= 20.71 %)
  • 1961 (Hektar): 425, davon 84 Wald (= 19.76 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1537: 8 Hübner, 9 Beisassen (vgl. Flächennutzung). 1575/85: 17 Hausgesesse.
  • 1639: 5 verheiratete, 2 verwitwete Hausgesesse.
  • 1742 und 1747: 29 Häuser bzw. Hausgesesse. 1769: 147 Einwohner.
  • 1834: 205, 1885: 225 Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1885: 225, davon 225 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 236, 1939: 226, 1950: 382, 1961: 276 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 70 Land- und Forstwirtschaft, 45 Produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, 10 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 276, davon 229 evangelisch (= 82.97 %), 47 katholisch (= 17.03 %)
  • Um 1490: 6 wehrhafte Männer (4 Pflüge).

Diagramme:

Welferode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1490: Amt Homberg
  • 1537 und später: Gericht am Walde, Amt Homberg
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Homberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1822: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Homberg
  • 1867: Amtsgericht Homberg
  • 1879: Amtsgericht Homberg
  • 1968: Amtsgericht Homberg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Homberg (Efze) eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1197: Papst Cölestin III. bestätigt Kloster Spieskappel Einkünfte zu Welferode in Höhe von 12 Schilling.
  • 1253: Graf Berthold von Felsberg übergibt Kloster Breitenau 6 Hufen zu Welferode.
  • 1366: Der Zehnte zu Welferode ist Hersfelder Lehen der von Baumbach-Kirchhain, die von Welferode verkaufen der Klostermagd zu Homberg einen Zins zu Welferode.
  • 1388: Priester Kurt Manshoubt übergibt Kloster Spieskappel sein Eigengut zu Welferode, Heinemann Grebe überlässt Landgraf Hermann sein Gut zu Welferode.
  • 1534: Landgraf Philipp belehnt die Fischer und Nußpicker mit 7 Huben zu Welferode; folgend Belehnungen bis 1591.
  • 1551: Schultheiß zu Rotenburg verkauft einen Zins aus dem Zehnten zu Welferode.
  • 1575/85: Die von Grifte haben Gehölz bei Welferode als hessisches Lehen.

Zehntverhältnisse:

1366: Der Zehnte zu Welferode ist Hersfelder Lehen der von Baumbach-Kirchhain, die von Welferode verkaufen der Klostermagd zu Homberg einen Zins zu Welferode.

1491: Stift Hersfeld belehnt Henne Holzsadel mit Zehnten zu Welferode; folgend Belehnungen bis 1520.

1551: Die von Baumbach durch Stift Hersfeld mit Zehnten zu Welferode belehnt; folgend Belehnungen bis 1823, ab 1663 durch Landgraf.

1551: Schultheiß zu Rotenburg verkauft einen Zins aus dem Zehnten zu Welferode.

Ortsadel:

1245-1370.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1525 und später: Welferode Filiale von Remsfeld.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Remsfeld, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Remsfelder Pfarrer Adam Gossel um 1527.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Welferode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4335> (Stand: 19.8.2023)