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Herzogtum Nassau 1819 – 32. Hünerkirche

Panrod

Ortsteil · 309 m über NN
Gemeinde Aarbergen, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,8 km nordöstlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Offenes Dorf mit regellosen Grundrißmerkmalen am linken Ufer des Palmbaches.

Ersterwähnung:

um 1250

Historische Namensformen:

  • Rode iuxta Strinzepho (um 1250)
  • Rodde Pannenstil (1280/85)
  • Rodde panne steel (1288)
  • Panroyde (1321)
  • Pannenrode apud Strinzeche (14. Jahrhundert)
  • Pfannenorde (1368)
  • Rodi Pannenstil
  • Pannenrode (14. Jahrhundert)
  • Phanrode (1471)
  • Panrode (1478)
  • Panrod (1560)
  • Pfannrode (1570)
  • Pfanrod (1572)
  • Pfannrodt (1579)
  • Pfanrodt (1634)
  • Pfannroth (1747)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3438217, 5569229
UTM: 32 U 438167 5567441
WGS84: 50.255883° N, 8.132598° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439001050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 844, davon 323 Acker (= 38.27 %), 65 Wiesen (= 7.70 %), 424 Holzungen (= 50.24 %)
  • 1961 (Hektar): 845, davon 421 Wald (= 49.82 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1583: 25 Haushaltungen
  • 1629: 27 Haushaltungen
  • 1747: 31 Wohnhäuser
  • 1821: 284 Einwohner
  • 1885: 420, davon 419 evangelisch (= 99.76 %), 1 katholisch (= 0.24 %)
  • 1961: 563, davon 458 evangelisch (= 81.35 %), 102 katholisch (= 18.12 %)
  • 1970: 530

Diagramme:

Panrod: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Panroder Mark oder Buchwald
  • 1425 und 1432: Kellerei Burgschwalbach
  • 1536: Nassau-Weilburg, Amt Burgschwalbach (1583 belegt)
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Burgschwalbach
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • Das Gericht in Panrod gehörte zunächst zur Grafschaft Diez, kam 1367 an Katzenelnbogen und 1479 an die Landgrafschaft Hessen. Von dieser empfing Nassau-Weilburg das Gericht 1536 als Teil des Amtes Burgschwalbach.
  • bis 1816: Oberamt Idstein
  • 1816: Amt Wehen
  • 1849: Justizamt Wehen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
  • 1867: Amtsgericht Wehen
  • 1879: Amtsgericht Idstein

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1970 zur Gemeinde Aarbergen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1280/85 werden eppsteinische Hörige erwähnt. 1368 übergibt Graf Gerhard VIII. von Dietz seinem Schwager, dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen, mit anderen zur Grafschaft Diez gehörigen Schlössern und Gerichten das Dorf Panrod zur Aussteuer seiner Schwester Agnes. Im 16. Jahrhundert werden Nassau-Idsteinische Leibeigene mit der Linie Nassau-Saarbrücken getauscht.
  • Einkünfte und Gefälle hatten im 14. Jahrhundert auch die Klöster Eberbach und Bleidenstadt.
  • 1479 kam der Ort als Witwenausstattung an die Frau des letzten Grafen von Katzenelnbogen, 1536 gelangte an Nassau-Weilburg.

Zehntverhältnisse:

1607 ist der Zehnte des Stiftes Limburg für 25 Malter Korn an die Gemeinde verpachtet.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1320 erlaubte Erzbischof Balduin von Trier die Errichtung einer der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit eigener Pfarrei.

Patrozinien:

  • Maria [1321]

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche war Bergen, 1321 wurde Panrod zur Pfarrkirche erhoben. Das Sendrecht blieb jedoch der Mutterkirche vorbehalten. Tochterpfarreien war vermutlich Hennethal mit der Laurentiuskirche.

Patronat:

Das Patronatsrecht hatte das Kapitel des Stifts Limburg als Patron der Mutterkirche.

Diakonische Einrichtung:

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation und ein Kindergarten mit je 1 Kraft

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Panrod, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10817> (Stand: 10.12.2022)