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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 35. Eschwege

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Bornershausen

Wüstung · 175 m über NN
Gemarkung Reichensachsen, Gemeinde Wehretal, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

4,5 km westsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

Rund 1,5 km nordnordöstlich der Ortsmitte von Reichensachsen am Fuß des Weinbergs gelegen

Im Bereich der Wüstung sammelte K. Sippel 1995 im Ackergelände auf einer nw-so-verlaufenden Fläche von 160 x 80 m Größe (hier mittig lokalisiert) neben vorgeschichtlichen auch knapp 20 hoch- und spätmittelalterliche Scherben (vgl. Hallstatt- und Latènezeit, Römische Kaiserzeit). Dicht nordwestlich davon fanden sich noch auf einer Terrasse im Ackergelände, die oberhalb einer Böschung lag, auf einer etwa 30 m im Durchmesser großen Fläche (4826: um 3570060 / 5670620) zehn zusätzliche Scherben aus dem Mittelalter.

Ersterwähnung:

1301

Siedlungsentwicklung:

Der Ort ist 1424, vielleicht auch schon 1369 wüst.

Nach dem Bilsteiner Salbuch von 1498 wird die landgräfliche Wüstung Bornershausen von Oberhone und Reichensachsen aus bebaut.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorffwustenunge (1424)
  • Wüstung (1498)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3570110, 5670540
UTM: 32 U 570008 5668711
WGS84: 51.165548° N, 10.001277° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63601404004

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • Bilstein

Herrschaft:

1301 besitzt Johannes von Leichberg bilsteinische Lehngüter in Bornershausen.1355 überträgt Conrad Sperysen dem Kloster Germerode eine Hufe zu Bornershausen, die von Graf Johann von Ziegenhain zu Lehen geht. 1369 verkauft Hans von Hundelshausen dem Kloster sein gleichfalls von Ziegenhain zu Lehen gehendes Vorwerk zu Bornshausen und Wassenhausen.

1424 belehnt der Graf von Ziegenhain die von Hundelshausen mit der Dorfwüstung Wassenhusen und Bornershusen. 1430 ist es Bornershausen ziegenhainisches Lehen der von Eschwege.

Das Germeroder Zinsregister von 1451 führte unter Reichensachsen ein allodium Bornershusen et Wassinhusen auf.

1455 werden die von Eschwege vom hessischen Landgrafen u.a. zu Bornershausen belehnt, die vorher die Speereisen und die von Thomasbrück innehatten.

Von den 150 Hausgesessenen aus Reichensachsen, die 1585 genannt werden, stammen die 14 landgräflichen aus den ehemals germeröder Orten Vierbach und Bornershausen. Die aus acht Hufen bestehende Wüstung lebt somit in der Neuzeit fort und wird noch 1774 in der Katastervorbeschreibung erwähnt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • vgl. auch Herrschaft
  • Das Land des germeroder Vorwerks Wassen- und Bornershausen wird 1451 von Niddawitzhausen, Oberhone und Reichensachsen aus bewirtschaftet. Der Hof lag 1369 in Reichensachsen.
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bornershausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5435> (Stand: 5.7.2023)