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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 33. Lichtenau
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Schemmern

Weitere Informationen

Schemmern

Stadtteil · 285 m über NN
Gemeinde Waldkappel, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

18,5 km westsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

5 km südwestlich von Waldkappel gelegen

Ersterwähnung:

1000

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Stölzingen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1540)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3557373, 5664439
UTM: 32 U 557276 5662613
WGS84: 51.112131° N, 9.818233° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636012130

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 736, davon 447 Acker (= 60.73 %), 72 Wiesen (= 9.78 %), 41 Holzungen (= 5.57 %)
  • 1961 (Hektar): 1055, davon 418 Wald (= 39.62 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Schemmern: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Schemmermark
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • Das Gericht Schemmern oder Schemmermark (Schemmer Mark) bestand gemäß dem Spangenberger Salbuch von 1540 aus den Dörfern Burghofen, Heyerode, Hetzerode, Mäckelsdorf und Schemmern sowie den Wüstungen Ballenrode, Dachslöcher, Elchendorf, Felsrode, Goldbach, Mulnrod, Nieder- und Obergehau.
  • Es war alter Besitz des Stifts Fulda, von dem es die Grafen von Ziegenhain zu Lehen hatten. Diese gaben es den Herren von Treffurt zu Afterlehen, von denen es 1350 an Hessen kam (Landau in ZHG 7, 248).
  • Ab 1434 belehnte Fulda die Landgrafen damit.
  • 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen, Gericht Schemmern
  • 1867: Amtsgericht Bischhausen
  • 1879: Amtsgericht Bischhausen
  • 1932: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1957: Amtsgericht Eschwege

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Waldkappel eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Schemmern war wie die ihm zugeordneten Dörfer zunächst nachweislich seit dem 10. Jahrhundert fuldisch, fiel dann aber im ausgehenden 14. Jahrhundert an den hessischen Landgrafen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Pleban (1261)

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei seit 1518 vakant, bis 1545 von Spangenberg versehen

Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Waldkappel waren 1872 Gehau und Eltmannsee eingepfarrt.

Filiale waren Burghofen, Hetzerode und Mäckelsdorf (Hochhuth 419).

Um 1620 waren aber auch Gehau und Eltmannsee noch Filiale gewesen (Alte Kirchensachen, Prediger).

Patronat:

Patronat: herrschaftlich

Bekenntniswechsel:

Da bis 1545 von Spangenberg versehen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Spangenberger Pfarrer Jost Droder ab 1526.

Erster eigener evangelischer Pfarrer: Michael Asting (Astmann, Rautenzweig?) vor 1545-1565

Kirchliche Mittelbehörden:

1262: Mainzisches Archidiakonat Heiligenstadt, Archipresbyterat Niederhone

Die protestantische Pfarrei gehörte 1872 zur Klasse Waldkappel (Hochhuth 419).

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schemmern, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6864> (Stand: 27.6.2023)