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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 34. Waldkappel

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Ichendorf

Wüstung · 311 m über NN
Gemarkung Hasselbach, Gemeinde Waldkappel, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

18,5 km südlich von Witzenhausen gelegen

Lage und Verkehrslage:

1 km nordöstlich von Hasselbach und 4,5 km nordwestlich von Waldkappel gelegen am Ichendorfbach gelegen, westlich Punkt 397 in der Flur "Im Ichendorf". Dort gibt es jedoch zwei getrennte Fundplätze im Abstand von 0,5 km. Im Bereich der Wüstung haben K. Kollmann 1990 und K. Sippel 1993 an folgenden beiden Stellen Funde aufgelesen: Ichendorf liegt demnach in einer nahezu rechtwinkligen Kurve eines Baches am unteren Gleithang im Ackergelände (4825: um 3559150 / 5671700). Dort fanden sich auf etwa 120 x 60 m großer, sw-no-verlaufender Fläche über 140 Scherben.

Siedlungsentwicklung:

Ging vielleicht in den Kriegen 1385 - 90 oder in der Fehde zwischen Walter von Hundelshausen und Landgraf Hermann zugrunde

1454: 1 Hube genannt in der Wüstung H., von Hasselbach aus bewirtschaftet.

1553: Wüstung mit 3 Huben, durch je 1 Zinser aus Hopfelde, Hollstein und Harmuthsachsen bebaut

Um 1570: Wüstung, 3 Huben

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1195: villa
  • 1363: Dorf
  • 1400: wüst

Burgen und Befestigungen:

  • Ging vielleicht in den Kriegen 1385 - 90 oder in der Fehde zwischen Walter von Hundelshausen und Landgraf Hermann zugrunde
  • 1454: 1 Hube genannt in der Wüstung H., von Hasselbach aus bewirtschaftet.
  • 1553: Wüstung mit 3 Huben, durch je 1 Zinser aus Hopfelde, Hollstein und Harmuthsachsen bebaut
  • Um 1570: Wüstung, 3 Huben

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3558945, 5671550
UTM: 32 U 558848 5669721
WGS84: 51.175884° N, 9.841841° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63601207002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1383/87: Amt Lichtenau
  • 1454 und um 1570: desgleichen

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

  • 1342: von Kappel'sche Gerichtsrechte zu Ichendorf, die von Hessen zu Lehen gehen
  • 1383: Gericht Harmuthsachsen
  • 1553: landgräfliches Gericht
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1195: Kloster Germerode erhält Besitz in Ichendorf bestätigt.
  • 1273: Die Grafen von Bilstein schenken ihre Rechte zu Ichendorf dem Deutschen Orden Reichenbach.
  • 1342: Landgraf Heinrich gestattet die Verpfändung von Ichendorf durch die von Kappel, die es zuvor vom Landgrafen zu Lehen hatten, an Kloster Germerode.
  • 1363: Die Gebrüder von Kappel verkaufen das halbe Dorf und Gericht Ichendorf an ihren Schwager Heinrich von Hundelshausen,1365: landgräfliche Zustimmung dazu.
  • Vor 1383: Die von Kappel verkaufen 1/4 Ichendorf an die von Schlutwinsdorf.
  • 1383: Die von Schlutwinsdorf verkaufen ihr Viertel an Landgraf Hermann.
  • 1391: Die von Hundelshausen mit ganzem Dorf Ichendorf durch Hessen belehnt
  • 1394: Die von Hundelshausen im Besitz von Ichendorf; folgend Reverse bis 1822
Nachweise

Quellen:

  • Hundelshauser Kopiar fol. 15f., 47, 69v, 70 Landesbibliothek Kassel

Literatur:

Zitierweise
„Ichendorf, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6088> (Stand: 27.2.2024)