Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4926 Herleshausen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
Gerichtsstätten
Anger in Holzhausen (Herleshausen)
Gerichtsplatz bei Gut Hohenhaus

Weitere Informationen

Holzhausen

Ortsteil · 300 m über NN
Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

16 km südsüdöstlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage:

T-förmiges Straßendorf an der Südabdachung des Ringgaus im Tal der Nesse, das im Norden und Westen vom Dachsberg und dem Schlossberg (Ruine Brandenfels) abgeschlossen wird. Ursprünglicher Ortskern mit Kirche und Anger an ansteigendem Terrain an der T-Gabelung im Osten, heutige Pfarrkirche am südwestlichen Ortsausgang, von wo aus eine Allee zum 500 m westlich gelegenen Gut Hohenhaus führt.

Durch die Ortschaft verläuft die Landesstraße 3243, die von Norden aus Richtung Netra kommend weiter in Richtung Südosten nach Nesselröden führt.

Ersterwähnung:

1153

Siedlungsentwicklung:

Der ursprüngliche Ortskern lag laut P. Zietz mit der alten Kirche (1713) und dem Anger an ansteigendem Terrain. Die neue Dorfkirche wurde 1915 auf einem Hügel am Beginn der Allee zum Gut Hohenhaus erbaut.

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Hohenhaus.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Ob es sich bei der ältesten Nennung im 12. Jahrhundert tatsächlich um einen Adligen aus Holzhausen handelt, ist kaum zu entscheiden

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1195)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Umlegung der Flur:

1894

Älteste Gemarkungskarte:

1766

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3576469, 5656841
UTM: 32 U 576365 5655018
WGS84: 51.04162° N, 10.089273° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636005060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 107, davon 65 Acker (= 60.75 %), 9 Wiesen (= 8.41 %), 11 Holzungen (= 10.28 %)
  • 1961 (Hektar): 758, davon 528 Wald (= 69.66 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Holzhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1550: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • Gericht Treuschbuttlar
  • 1822: Amt Netra
  • 1822: Justizamt Netra
  • 1867: Amtsgericht Netra
  • 1879: Amtsgericht Netra
  • 1932: Amtsgericht Sontra
  • 1933: Amtsgerich Eschwege

Herrschaft:

Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Holzhausen seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1195: Kloster Germerode erhält Besitz zu Holzhausen durch den Papst bestätigt. Im Zinsregister lässt er sich auch 1451 noch nachweisen.
  • Holzhausen ist 1545 bis 1824 als Lehen der Treusche von Buttlar, das sie von Sachsen und Hessen innehaben (Rev. 1545 - 1824).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Ehemalige Dorfkirche (Schlossberstr. 23) 1713 errichtet, Anfang des 20. Jahrhunderts profaniert
  • Heutige Pfarrkirche am Beginn der Allee zum Gut Hohenhaus 1915 errichtet,1967 renoviert

Pfarrzugehörigkeit:

Holzhausen ist 1585, 1872 und 1994 Filial von Nesselröden.

Patronat:

Die Patronatsherren, die Treusche von Buttlar, übereignen die Kirche 1930 der Kirchengemeinde

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Schlagmühl

Ober Mühle

Unter Mühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Holzhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6047> (Stand: 7.2.2024)