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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 40. Kellerwald

Weitere Informationen

Dodenhausen

Ortsteil · 370 m über NN
Gemeinde Haina (Kloster), Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

18 km südöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage:

Dorf am Südwestrand des Kellerwaldes an der mittleren Norde mit einfachem Grundriss entlang der Schönsteiner (L 3425) bzw. der Gemündener Straße (L 3296). Kirche in zentraler Lage.

Siedlungsentwicklung:

Der 1464 als Wüstung bezeichnete Ort wird erst im 16. Jahrhundert wieder besiedelt.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Dodenhausen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1250)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1921/21, 1924

Älteste Gemarkungskarte:

1848

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3503599, 5652902
UTM: 32 U 503523 5651081
WGS84: 51.011282° N, 9.050225° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635013040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 395, davon 210 Acker (= 53.16 %), 148 Wiesen (= 37.47 %), 1 Holzungen (= 0.25 %); Oberförsterei Dodenhausen: 2681, davon 10 Wiesen, 2655 Holzungen
  • 1928: Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Oberförsterei Dodenhausen
  • 1961 (Hektar): 1153, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1747: 55 Haushaltungen
  • 1885: 436, davon 435 evangelisch (= 99.77 %), 1 katholisch (= 0.23 %)
  • 1961: 416, davon 375 evangelisch (= 90.14 %), 37 katholisch (= 8.89 %)

Diagramme:

Dodenhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1250: Gericht Bulenstrut
  • 1362: Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
  • 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Battenhausen (nach Abtrennung vom Gericht Bulenstrut)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Frankenberg

Gericht:

  • 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
  • 1867: Amtsgericht Rosenthal
  • 1932: Amtsgericht Jesberg
  • 1933: Amtsgericht Gemünden
  • 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
  • 1973: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft:

Das Mainzer Erzstift beansprucht im 13. Jahrhundert die Herrschaft, die Schutzherrschaft liegt zunächst bei den Grafen von Battenberg. 1323 gben die Bauern von Dodenhausen den Abt und den Konvent von Haina als Herren an. 1464 wurden Burg und Stadt Rosenthal vom Mainzer Erzbischof an die Landgrafen von Hessen verpfändet. Diese versetzen wiederum das Gericht in der Bulenstrut mit Zustimmung des Erzbischofs an das Kloster Haina. 1535 erhalten die Hospitalvorsteher von den Landgrafen die Ortsobrigkeit in Dodenhausen. 1583 verzichtete Mainz im Vertrag von Merlau endgültig auf die Einlösung der Pfandschaft. Von 1567 bis 1650 wurde das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach ging es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.

Gemeindeentwicklung:

Seit dem 1.7.1972 gehört Dodenhausen als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1240/41 übergab Graf Gosmar von Ziegehhain dem Kloster Haina gegen Zahlung einer Summe Geldes zu seinem und seiner Eltern Seelenheil u.a. die Güter in Dodenhausen. Vor 1250 erwarb das Kloster einige freie Güter aus dem Besitz freier Leute. 1257 übergab der Mainzer Erzbischof Gerhard mit Zustimmung des Domkapitels u.a. Güter in Dodenhausen an das Kloster Haina.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche nach Brand 1868 in den Jahren 1878 bis 1879 in neugotischen Formen errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zur Pfarrei Battenhausen gehörig, fiel der Ort nach deren Untergang zu Beginn des 16. Jahrhunderts an die Pfarrei Armsfeld, vor 1612 jedoch als Filial an Löhlbach. Haddenberg war hierhin eingepfarrt. 1954 Filial von Haina (Kloster). 1983 wird die Pfarrstelle Haina II nach Dodenhausen verlegt, seitdem Evangelische Kirchengemeinde, in die Haddenberg eingepfarrt ist.

Diakonische Einrichtung:

1946 - 1954 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

Im 15. Jahrhundert Dekanat Grüsen

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

1553 ist eine Schmelzhütte mit Hammerwerk des Hospitals Haina in Dodenhausen belegt, die bereits 1606 nicht mehr in Betrieb ist.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dodenhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1074> (Stand: 24.3.2022)