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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 63. Schrecksbach

Wollertshausen

Wüstung · 240 m über NN
Gemarkung Wasenberg; Ransbach, Gemeinde Willingshausen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

3,5 km südwestlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage:

Im Ransbachtal auf der Grenze der Gemarkungen von Wasenberg und Ransbach; Flurname In Woltershausen.

Ersterwähnung:

1197

Siedlungsentwicklung:

Vor Mitte 15. Jahrhundert wüst.

Die wüste Feldmark seitdem von Wasenberg, Leimbach, Loshausen, Ransbach und Gungelshausen aus bestellt.

Historische Namensformen:

  • Wolrshusen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
  • Wolreshusen (1251) (UA Kappel)
  • Wulrshusen (1348) (UA Ziegenhain)
  • Wulhartzhusen (1367) (UA Ziegenhain)
  • Wollartzhusen (1360/67) (UA Ziegenhain)
  • Wullershusen (1458) (Lehenrev. Von Dörnb.)
  • Wollershusen (1522) (UA Immichenhain)
  • Wollershausen [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3514800, 5638500
UTM: 32 U 514720 5636684
WGS84: 50.881645° N, 9.209244° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63402607003

Flächennutzungsstatistik:

  • Größe der Feldmark ca. 400 Kasseler Acker (1888).
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Dem Kloster Cappel werden 1197 von Papst Coelistin III. Einnahmen in Höhe von 50 Schilling in Wollertshausen bestätigt.
  • 1251 bestätigt Graf Berthold von Ziegenhain dem Kloster den freien und ungestörten Besitz der Dörfer Wollertshausen und Leimbach, unter Vorbehalt des ziegenhainischen ius comecie, mit voller Befehlsgewalt und der Erlaubnis, dort nach Belieben Allode einzurichten.
  • 1313 bekennen Hartmann genannt Byszigel und seine Frau, dass sie Kloster Immichenhain mit ihrer Tochter Benigna zur Aufnahme 1 Mark Pfennige jährlicher Einnahmen von etlichen Gütern in Wollertshausen angewiesen hätten.
  • 1350 vertauschen die Grafen von Ziegenhain Äcker in Wollertshausen an Kloster Haina.
  • 1360/67 zinsen 4 Pflüge zu Wollertshausen an die Grafen von Ziegenhain.
  • Vor 1458 trägt Hans von Dörnberg die zuvor aus dem Pfandbesitz eines Ziegenhainer Bürgers gelöste Wüstung Wollertshausen den Landgrafen zu Lehen auf, verkauft sie aber schon 1459 an die von Gilsa, die sie ebenfalls den Landgrafen zu Lehen auftragen.
  • Vom Beginn des 16. Jahrhundert an verpfändeten die von Gilsa ihre Besitzungen fortlaufend an Bauern der umliegenden Dörfer, woraus sich Erbleiheverhältnisse mit neunjährigem Turnus entwickelten.

Zehntverhältnisse:

Vor 1367 gehörte der Zehnte zur Hälfte den von Linsingen zu Jesberg, zur Hälfte den Waltvogel.

1367 erwirbt Graf Gottfried VII. von Ziegenhain die waltvogelsche Hälfte.

1569 gehört der Zehnte dem Kirchenkasten zu Ziegenhain.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wollertshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4811> (Stand: 17.12.2019)