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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 44. Seifertshausen

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Nausis (Spangenberg)

Stadtteil · 290 m über NN
Gemeinde Spangenberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13 km südöstlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit lockerer Gehöftanordnung am Landebach mit Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die L 3249 nach Herlefeld und über Landefeld nach Spangenberg, eine kleine Verbindungsstraße nach Pfieffe im Nordosten.

Ersterwähnung:

1235

Siedlungsentwicklung:

Im 14. und 15. Jahrhundert wird zeitweise zwischen Ober- und Niedernausis unterschieden. Ersteres wurde wüst

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Aufgrund der Namensgleichheit und räumlichen Nähe vgl. auch Nausis (Gemeinde Bebra), Nausis (Knüllwald), Nausis (Neukirchen)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1235)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1686

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3550621, 5661970
UTM: 32 U 550527 5660145
WGS84: 51.090575° N, 9.721477° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634024080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 408, davon 189 Acker (= 46.32 %), 43 Wiesen (= 10.54 %), 138 Holzungen (= 33.82 %)
  • 1961 (Hektar): 409, davon 158 Wald (= 38.63 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Nausis (Spangenberg): Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • Zum Gericht Landa gehörig
  • vor 1822: Amt Spangenberg
  • 1822: Justizamt Spangenberg
  • 1867: Amt Spangenberg
  • 1879: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

Nausis gehörte zunächst zum Gericht auf der Landa und war, obwohl nicht explizit genannt, vermutlich bereits 1336 bzw. 1343 in landgräflichem Besitz. Nach dem um 1376 entstandenen Lehenbuch Landgraf Hermanns II. ist ein Mannlehen in Nausis an Gerwig von Bischofferode ausgetan. Im gleichen Jahr bekennt Heinrich zu Rotenburg von den Landgrafen Lehen in Ober- und Niedernausis inne zu haben.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Nausis wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1235 verkauft Propst Albert von Morschen dem Kloster Heydau Güter in Nausis, 1349 und 1498 kommen weitere Einkünfte an das Kloster hinzu.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche 1845 errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

1569, 1585 und 1872 nach Obergude eingepfarrt, 1975 zu Mörshausen, 1994 zum Kirchspiel Landefeld

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Obergude, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Oberguder Pfarrer Wilhelm Mosebach um 1538.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Die Mühle im Südosten des Ortes, die bei Schleenstein (1708/10) zu sehen ist, wird 1913 nicht mehr betrieben.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Nausis (Spangenberg), Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4950> (Stand: 30.3.2022)