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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain

Wegebach

Wüstung · 225 m über NN
Gemarkung Ziegenhain, Gemeinde Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

1,2 km nördlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage:

Wüste Siedlung bei den (Zehn) Gerichtsbäumen (Flurname) lokalisiert.

Ersterwähnung:

1144

Letzterwähnung:

1569

Siedlungsentwicklung:

Die 1308 als villa bezeichnete Siedlung ist 1471 (S 59) offenbar temporär, vor 1569 dauerhaft wüst (siehe Herrschaft, Besitz)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa 1308.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3516200, 5643000
UTM: 32 U 516119 5641183
WGS84: 50.922058° N, 9.229336° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63402213008

Einwohnerstatistik:

  • 1308: villa
  • 1471 offenbar temporar wüst (S 59).
  • vor 1569 dauerhaft wüst.
Verfassung

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

  • Vgl. Herrschaft.

Herrschaft:

1144 bis um 1220 nennen sich Angehörige des ziegenhainisch-reichenbergischen Grafenhauses mitunter auch Grafen von Wegebach, was auf einen gräflichen Herrschaftsmittelpunkt hinweist. Art und Umfang des Herrschaftsbereichs ungewiss.

1345 besteht in Wegebach ein Ortsgericht (Zent), das zur Hälfte ziegenhainisches Lehen der von Löwenstein genannt Schweinsberg, 1461 und später als landgräfliches Lehen ganz in deren Besitz ist.

1569 steht die Wüstung Wegebach den von Löwenstein genannt Schweinsberg mit Gericht, Gebot und Verbot zu. Sie halten jährlich das Ortsgericht (ortts gericht) mit denen, die die dortigen Güter unter Händen haben (Rügegericht).

1471 belehnen die Landgrafen die von Löwenstein genannt Schweinsberg mit der Wüstung Wegebach;

Neubelehnungen: 1490, 1503, 1515, 1539.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1197 bezieht Kloster Spieskappel Einkünfte aus Wegebach.
  • 1308 vermacht Konrad Grete, Vizepleban zu Schönberg, Kloster Haina seine Güter im Dorf Wegebach einschliesslich eines Viertels des Zehnten.
  • 1350 verkaufen die Riedesel ihren Teil des Hofes zu Wegebach (5 Neuntel) dem Treysaer Bürger Wigand Hochgemut.
  • 1353 erwerben die Hochgemut von den von Sichertshausen und von Breidenbach deren Teil des Gutes zu Wegebach und schliesslich 1 Neuntel des Hofes 1357 von Damme von Rodenhausen.
  • 1365 verkauft die Witwe Wigand Hochgemuts Kloster Spieskappel ihren freien Hof, Vorwerk, Koden, Hofstätten und Wiesen, dazu den halben kleinen und großen Zehnten der genannten Stücke.
  • 1522: Der Wegebacher Hof des Klosters, genannt das Große Gut, ist damals in 2 Teile geteilt und verpachtet; weiterhin besaß das Kloster zu dieser Zeit 5 Kodensitze ohne Hofstätten, dazu einzelne Wiesen sowie den halben Zehnten.
  • 1475 verpfänden die von Löwenstein der Bruderschaft St. Sebastian zu Treysa einen Jahreszins von einem Gut in ihrer Dorfmark Wegebach.

Zehntverhältnisse:

1308 vermacht Konrad Grete, Vizepleban zu Schönberg, Kloster Haina seine Güter im Dorf Wegebach einschliesslich eines Viertels des Zehnten.

1339 verkauft der Ritter Johann von Rommershausen Kloster Immichenhain seinen Teil des Zehnten zu Wegebach.

1365 verkauft die Witwe Wigand Hochgemuts Kloster Spieskappel ihren freien Hof, Vorwerk, Koden, Hofstätten und Wiesen, dazu den halben kleinen und großen Zehnten der genannten Stücke.

1522: Der Wegebacher Hof des Klosters, genannt das Große Gut, ist damals in 2 Teile geteilt und verpachtet; weiterhin besaß das Kloster zu dieser Zeit 5 Kodensitze ohne Hofstätten, dazu einzelne Wiesen sowie den halben Zehnten.

Ortsadel:

Der 1264 genannte Edelknecht Konrad von Weibach (Klosterarchiv V Nr. 419) vielleicht als Ortsadliger anzusehen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wegebach, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4789> (Stand: 17.12.2019)