Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 21. Niedenstein
- Gerichtsstätten
- Lindenplatz in Metze
Metze
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Stadtteil · 220 m über NN
Gemeinde Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km nordwestlich von Gudensberg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und dichter Gehöftanordnung auf einem von Norden zur Matzoff auslaufenden Geländerücken. Im Südwesten über dem Matzoff-Grund Kirche und Lindenplatz.
Die Straße Gudensberg bzw. Gleichen - Wichdorf führt durch den Ort, Straße Kirchberg - Besse berührt ihn im Norden.
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Ersterwähnung:
(802-817)
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Historische Namensformen:
- Metue (802-817) [2. Hälfte XII Jh. Codex Eberhardi 1, Bl. 155vb, S. 270, Nr. [52] = Dronke, Traditiones Capitulum 6 Nr. 52, Identifizierung fraglich]
- Metzihe, in (1074-1081) [Fälschung 11. Jahrhundert Mainzer Urkundenbuch 1, S. 251-252, Nr. 357]
- Mezehe, in (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586. Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Mezzehe, de (1151)
- Mezzehe, in (1154/59) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 599; Druck: Stumpf, Acta Maguntina seculi XII. Urkunden zur Geschichte des Erzbisthums Mainz im zwölften Jahrhundert, S. 73-74, Nr. 70]
- Mezce, de (1193)
- Mezze, de (1196)
- Mezzahe, de, apud (12. Jahrhundert)
- Mezzahe, de (1150-1200) [Otto Grotefend, Beitrag zur älteren Geschichte des Klosters Breitenau, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 59/60, Neue Folge 49/50 (1934), S. 53-56]
- Mezhee, de (um 1219)
- Meze, de (1221)
- Metthe, in (1286)
- Metze (1290)
- Metche, in (1297)
- Mezhe (um 1310)
- Metzs (1511)
- Metz (1569)
- Metza (1575/85)
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Bezeichnung der Siedlung:
- 1334: villa.
- 1373: Dorf.
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Wüstung Unoldshausen,
- Wüstung Mattium (?)
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Umlegung der Flur:
1891, 1896/97
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Älteste Gemarkungskarte:
ca. 1720
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3523283, 5674433
UTM: 32 U 523200 5672603
WGS84: 51.204358° N, 9.332085° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634018030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1579: 38 landgräflich, 10 Huben der Hund.
- 1742 (Kasseler Acker): 1455 Land, 218 Wiesen u. Weiden.
- 1885 (Hektar): 581, davon 420 Acker (= 72.29 %), 57 Wiesen (= 9.81 %), 58 Holzungen (= 9.98 %)
- 1961 (Hektar): 601, davon 51 Wald (= 8.49 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1575/85: 39
- 1639: 16 verheiratete, 2 verwitwete Hausgesesse.
- 1747: 30 Haushalte (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen).
- 1834: 368, 1885: 469, 1895: 145 Einwohner.
- 1861: 459 evangelisch-reformierte, 3 römisch-katholische Einwohner.
- 1885: 469, davon 468 evangelisch (= 99.79 %), 0 katholisch, 0 Juden, 1 andere (= 0.21 %)
- 1925: 501, 1939: 502, 1950: 767, 1961: 651 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 157 Land- und Forstwirtschaft, 149 Produzierendes Gewerbe, 34 Handel und Verkehr, 20 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 651, davon 582 evangelisch (= 89.40 %), 64 katholisch (= 9.83 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1403, 1426 und 1497: Landgrafschaft Hessen, Amt Gudensberg
- 1575/85: Amt Gudensberg
- 1742: Amt Gudensberg
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gudensberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Fritzlar-Homberg
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Gericht:
- 1575/85: Amt Gudensberg, niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Gudensberg
- vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
- 1822: Justizamt Gudensberg
- 1867: Amtsgericht Gudensberg
- 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
- 1879: Amtsgericht Gudensberg
- 1971: Amtsgericht Fritzlar
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Herrschaft:
1394: Gerlach von Linne verschreibt eine Gülte aus Dorf und Gericht Metze.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadtgemeinde Niedenstein eingegliedert, deren Stadtteil Metze seitdem ist.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 800: Mengenrat und seine Frau Hiltigart übertragen dem Kloster Fulda ihre Güter zu Metze (Identifizierung fraglich; vgl. Namensformen).
- 1074-1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen die Schenkung des Reginzo zu Metze (Fälschung).
- 1081: Derselbe bestätigt dem Kloster Hasungen seine Güter, darunter 4 Mansen zu Metze (Fälschung). 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen eine Hufe in Metze.
- 1225: Kloster Merxhausen tauscht vom Stift Hersfeld eine Hufe zu Metze ein.
- 1255: Stift Fritzlar besitzt eine halbe Manse zu Metze (1310: 2 Mansen).
- 1292: Die von Metze verzichten gegen Kloster Hardehausen auf Güter zu Metze.
- 1297: Tilmann von Waldeck und die von Berninghausen ertauschen vom Augustinerhospital-Fritzlar eine Hube zu Metze.
- 1298: Ditmar Westresel verkauft Stephan von Schartenberg 2 Mansen hessisches Lehen zu Metze.
- 1312: Otto Hund und die von Holzhausen verkaufen Fritzlarer Geistlichen 3 Hufen zu Metze.
- 1334: Konrad von Berninghausen verkauft einem Fritzlarer Geistlichen eine Hufe zu Metze.
- 1344: Die Hund und von Holzheim haben freien Hof zu Metze.
- 1354: Die von Holzhausen verkaufen Johann von Hardenberg eine Korngülte aus ihrem Hof zu Metze.
- 1361: Die von Holzhausen verkaufen dem Fritzlarer Dekan ihre Güter zu Metze.
- 1373: Die Landgrafen Heinrich und Hermann weisen Gundhart von Linne einen Zins zu Metze an; Gerlach von Linne versetzt mit landgräflicher Genehmigung einen Zins aus Metze.
- 1387: Landgraf Hermann belehnt Ludwig von Wildlingen mit 2 Huben zu Metze, ab 1594-1825 von Heßberg.
- Ende 14. Jahrhundert: Die von Dalwigk, von Linne und von Gleichen haben landgräfliche Burglehen zu Metze.
- 1401: Berthold Tergkuß erhält von Landgraf Hermann Burglehen zu Metze.
- 1489: Landgraf Wilhelm belehnt die von Wildungen mit Gütern zu Metze.
- 1511: Die landgräflichen Vormünder belehnen Jost von Wildungen mit einem halben Hof zu Metze.
- 1515: Landgraf Philipp belehnt Jost von Wildungen mit bisherigen von Schartenberg`schen Lehen zu Metze.
- 1590: Landgraf Wilhelm belehnt Philipp Wilhelm von Cornberg mit einem Gut zu Metze; folgend Belehnungen bis 1593.
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Zehntverhältnisse:
1448: Die von Wehren verkaufen einen Getreidezins aus ihrem Teil des Zehnten zu Metze.
1503: Landgraf Wilhelm belehnt die von Beichlingen mit Geldzehnten zu Metze.
1568: Landgraf Wilhelm belehnt nach Tod des Grafen von Beichlingen die Kirche Niedenstein mit einem Viertel des Zehnten zu Metze.
1569: Landgraf Wilhelm belehnt die von Dalwigk mit halbem Zehnten, vormals von Beichlingen, zu Metze.
1577: Landgraf Wilhelm belehnt erneut die Kirche Niedenstein.
1589: Landgraf Wilhelm belehnt die von Dalwigk mit halbem Zehnten zu Metze; folgend Belehnungen bis 1824.
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Ortsadel:
1151-1442.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1189: sacerdos
- 1286: plebanus
- 1324: ecclesia parrochialis
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Patrozinien:
- Petrus
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Pfarrzugehörigkeit:
Pfarrkirche; 1569, 1575/85 und später: Ermetheis Filiale von Metze.
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Patronat:
1324: Patronat alternierend von Blumenstein, von Holzhausen, Hund
1346-1655: Landgräfliches Lehen der Hund
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Hölzscher, erwähnt 7.12.1536
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archipresbyterat Fritzlar
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
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Historische Ereignisse:
1637: wochenlang von Bevölkerung aufgegeben.
1638: eingeäschert. Am Ende des 30jährigen Krieges nur noch ein Haus.
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Mittelalterliche Töpferei.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Huck, Zisterzienserkloster Hardehausen, S. 202
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 207 f.
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 329
- R. Haarberg, Die mittelalterliche Töpferei "Ulofen" bei Metze. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Neue Folge 71 (1960)
- Zitierweise ↑
- „Metze, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3960> (Stand: 1.12.2022)