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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 21. Niedenstein
Gerichtsstätten
Lindenplatz in Metze

Metze

Stadtteil · 220 m über NN
Gemeinde Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km nordwestlich von Gudensberg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und dichter Gehöftanordnung auf einem von Norden zur Matzoff auslaufenden Geländerücken. Im Südwesten über dem Matzoff-Grund Kirche und Lindenplatz.

Die Straße Gudensberg bzw. Gleichen - Wichdorf führt durch den Ort, Straße Kirchberg - Besse berührt ihn im Norden.

Ersterwähnung:

(802-817)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1334: villa.
  • 1373: Dorf.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Wüstung Unoldshausen,
  • Wüstung Mattium (?)

Umlegung der Flur:

1891, 1896/97

Älteste Gemarkungskarte:

ca. 1720

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3523283, 5674433
UTM: 32 U 523200 5672603
WGS84: 51.204358° N, 9.332085° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634018030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1579: 38 landgräflich, 10 Huben der Hund.
  • 1742 (Kasseler Acker): 1455 Land, 218 Wiesen u. Weiden.
  • 1885 (Hektar): 581, davon 420 Acker (= 72.29 %), 57 Wiesen (= 9.81 %), 58 Holzungen (= 9.98 %)
  • 1961 (Hektar): 601, davon 51 Wald (= 8.49 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 39
  • 1639: 16 verheiratete, 2 verwitwete Hausgesesse.
  • 1747: 30 Haushalte (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen).
  • 1834: 368, 1885: 469, 1895: 145 Einwohner.
  • 1861: 459 evangelisch-reformierte, 3 römisch-katholische Einwohner.
  • 1885: 469, davon 468 evangelisch (= 99.79 %), 0 katholisch, 0 Juden, 1 andere (= 0.21 %)
  • 1925: 501, 1939: 502, 1950: 767, 1961: 651 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 157 Land- und Forstwirtschaft, 149 Produzierendes Gewerbe, 34 Handel und Verkehr, 20 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 651, davon 582 evangelisch (= 89.40 %), 64 katholisch (= 9.83 %)

Diagramme:

Metze: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1403, 1426 und 1497: Landgrafschaft Hessen, Amt Gudensberg
  • 1575/85: Amt Gudensberg
  • 1742: Amt Gudensberg
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gudensberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1575/85: Amt Gudensberg, niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Gudensberg
  • vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
  • 1822: Justizamt Gudensberg
  • 1867: Amtsgericht Gudensberg
  • 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
  • 1879: Amtsgericht Gudensberg
  • 1971: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft:

1394: Gerlach von Linne verschreibt eine Gülte aus Dorf und Gericht Metze.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadtgemeinde Niedenstein eingegliedert, deren Stadtteil Metze seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 800: Mengenrat und seine Frau Hiltigart übertragen dem Kloster Fulda ihre Güter zu Metze (Identifizierung fraglich; vgl. Namensformen).
  • 1074-1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen die Schenkung des Reginzo zu Metze (Fälschung).
  • 1081: Derselbe bestätigt dem Kloster Hasungen seine Güter, darunter 4 Mansen zu Metze (Fälschung). 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen eine Hufe in Metze.
  • 1225: Kloster Merxhausen tauscht vom Stift Hersfeld eine Hufe zu Metze ein.
  • 1255: Stift Fritzlar besitzt eine halbe Manse zu Metze (1310: 2 Mansen).
  • 1292: Die von Metze verzichten gegen Kloster Hardehausen auf Güter zu Metze.
  • 1297: Tilmann von Waldeck und die von Berninghausen ertauschen vom Augustinerhospital-Fritzlar eine Hube zu Metze.
  • 1298: Ditmar Westresel verkauft Stephan von Schartenberg 2 Mansen hessisches Lehen zu Metze.
  • 1312: Otto Hund und die von Holzhausen verkaufen Fritzlarer Geistlichen 3 Hufen zu Metze.
  • 1334: Konrad von Berninghausen verkauft einem Fritzlarer Geistlichen eine Hufe zu Metze.
  • 1344: Die Hund und von Holzheim haben freien Hof zu Metze.
  • 1354: Die von Holzhausen verkaufen Johann von Hardenberg eine Korngülte aus ihrem Hof zu Metze.
  • 1361: Die von Holzhausen verkaufen dem Fritzlarer Dekan ihre Güter zu Metze.
  • 1373: Die Landgrafen Heinrich und Hermann weisen Gundhart von Linne einen Zins zu Metze an; Gerlach von Linne versetzt mit landgräflicher Genehmigung einen Zins aus Metze.
  • 1387: Landgraf Hermann belehnt Ludwig von Wildlingen mit 2 Huben zu Metze, ab 1594-1825 von Heßberg.
  • Ende 14. Jahrhundert: Die von Dalwigk, von Linne und von Gleichen haben landgräfliche Burglehen zu Metze.
  • 1401: Berthold Tergkuß erhält von Landgraf Hermann Burglehen zu Metze.
  • 1489: Landgraf Wilhelm belehnt die von Wildungen mit Gütern zu Metze.
  • 1511: Die landgräflichen Vormünder belehnen Jost von Wildungen mit einem halben Hof zu Metze.
  • 1515: Landgraf Philipp belehnt Jost von Wildungen mit bisherigen von Schartenberg`schen Lehen zu Metze.
  • 1590: Landgraf Wilhelm belehnt Philipp Wilhelm von Cornberg mit einem Gut zu Metze; folgend Belehnungen bis 1593.

Zehntverhältnisse:

1448: Die von Wehren verkaufen einen Getreidezins aus ihrem Teil des Zehnten zu Metze.

1503: Landgraf Wilhelm belehnt die von Beichlingen mit Geldzehnten zu Metze.

1568: Landgraf Wilhelm belehnt nach Tod des Grafen von Beichlingen die Kirche Niedenstein mit einem Viertel des Zehnten zu Metze.

1569: Landgraf Wilhelm belehnt die von Dalwigk mit halbem Zehnten, vormals von Beichlingen, zu Metze.

1577: Landgraf Wilhelm belehnt erneut die Kirche Niedenstein.

1589: Landgraf Wilhelm belehnt die von Dalwigk mit halbem Zehnten zu Metze; folgend Belehnungen bis 1824.

Ortsadel:

1151-1442.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1189: sacerdos
  • 1286: plebanus
  • 1324: ecclesia parrochialis

Patrozinien:

  • Petrus

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrkirche; 1569, 1575/85 und später: Ermetheis Filiale von Metze.

Patronat:

1324: Patronat alternierend von Blumenstein, von Holzhausen, Hund

1346-1655: Landgräfliches Lehen der Hund

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Hölzscher, erwähnt 7.12.1536

Kirchliche Mittelbehörden:

Archipresbyterat Fritzlar

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1637: wochenlang von Bevölkerung aufgegeben.

1638: eingeäschert. Am Ende des 30jährigen Krieges nur noch ein Haus.

Wirtschaft

Wirtschaft:

Mittelalterliche Töpferei.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Metze, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3960> (Stand: 1.12.2022)