Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 63. Schrecksbach
Rückershausen
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Stadtteil · 235 m über NN
Gemeinde Neukirchen, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
1,4 km westlich von Neukirchen.
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage an der Einmündung des Goldbachs in die Grenff.
Durch den Ort führt die Bundesstraße 454 im Zuge der alten Köln-Leipziger Messestraße von Treysa nach Hersfeld [= Bad Hersfeld].
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Ersterwähnung:
1142
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Neukirchen.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Vgl. auch Rückershausen
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Historische Namensformen:
- Ruggereshusun (1142) [Urkunden A II Hersfeld]
- Rikershusen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Rokershusen
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1142 (Urkunden A II Hersfeld).
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Wüstung Waldschmiede.
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Umlegung der Flur:
1920/1921
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Älteste Gemarkungskarte:
1773
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3522937, 5637796
UTM: 32 U 522854 5635981
WGS84: 50.875052° N, 9.32482° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634017070
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 411 stellbares Land, 254 Wiesen, 15 Gärten, 9 Triesche, 17 Wald.
- 1885 (Hektar): 213, davon 124 Acker (= 58.22 %), 46 Wiesen (= 21.60 %), 30 Holzungen (= 14.08 %)
- 1961 (Hektar): 419, davon 244 Wald (= 58.23 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1502: 4 Männer. 1585: 22 Hausgesesse.
- 1639: 11 Hausgesesse, 2 Witwen. 1681: 12 Hausgesesse, 1 Ausschuss.
- 1777: 1 Schmied, 1 Schneider, 1 Leineweber, 1 Tagelöhner, 1 Lohnschäfer.
- 1777: 18 Wohnhäuser, 80 Einwohner.
- 1834: 138, 1885: 123 Einwohner.
- 1838 (Familien): 11 Ackerbau, 5 Gewerbe, 6 Tagelöhner.
- 1861: 145 evangelisch-reformierte Einwohner.
- 1885: 123, davon 123 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 162, 1939: 156, 1950: 255, 1961: 189 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 57 Land- und Forstwirtschaft, 30 produzierendes Gewerbe, 2 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 189, davon 178 evangelisch (= 94.18 %), 9 katholisch (= 4.76 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Bis zur Bildung des Gerichts Neukirchen (vor 1360/67) Zubehör des Gerichts auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
- 1360/67 und später: Gericht (Amt) Neukirchen
- 1807-1813: Kanton Neukirchen
- 1814-1821: Amt Neukirchen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Ziegenhain
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Gericht:
- 1822: Justizamt Neukirchen.
- Seit 1867: Amtsgericht Neukirchen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Neukirchen, deren Stadtteil Rückershausen wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1197 bezieht Kloster Spieskappel Einkünfte in Rückershausen.
- 1340 überlässt Kloster Immichenhain tauschweise den Grafen von Ziegenhain alle Güter zu Rückershausen.
- 1360/67: herrschaftlich-ziegenhainische Einkünfte von 1/2 Mark Denare von einem Hof in Rückershausen. Ferner gehörte damals der Zehnte den Grafen von Ziegenhain.
- 1369 ist Konrad von Breidenbach seitens der Grafen von Ziegenhain mit deren dienstfreiem Gut zu Rückershausen belehnt (Mannlehen).
- 1569 befinden sich an dienstfreien adligen Höfen in Rückershausen: Hof der von Weitershausen, Hof der Rau, Hof der Krengel, Hof der von Gonzenrod (S 59).
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Zehntverhältnisse:
1360/67 gehörte der Zehnte den Grafen von Ziegenhain.
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Ortsadel:
Ortsadel: 1142-1576.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1569: nach Neukirchen eingepfarrt.
1742 und später: Filiale des Vikariats Riebelsdorf.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Neukirchen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neukirchener Pfarrer Albert Dörbecker ab 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- List, Spieskappel, S. 246
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 167 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 222
- Zitierweise ↑
- „Rückershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4718> (Stand: 1.4.2022)