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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 43. Altmorschen
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Konnefeld

Weitere Informationen

Konnefeld

Ortsteil · 194 m über NN
Gemeinde Morschen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11 km südöstlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am linken Ufer der Fulda am hier einmündenden Erlenborn. Kirche in zentraler Lage, Verbindungsstraße nach Neumorschen und Niederellenbach

Ersterwähnung:

1195

Siedlungsentwicklung:

In den Quellen vom 13. bis zum 15. Jahrhunderts wird zeitweise zwischen Ober- und Niederkonnefeld unterschieden, die aber nicht weit auseinander lagen und daher nicht als separate Siedlungsplätze aufgeführt werden. Dies gilt auch für das im Salbuch 1540 genannte Altkonnefeld.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Wichte (1238) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 24; Druck: Georg Landau, Geschichte der Familie von Trefurt, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 9 (1862) S. 191, Anm.*]

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1195)
  • Dorf (1540)

Älteste Gemarkungskarte:

1687

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3543952, 5656943
UTM: 32 U 543860 5655120
WGS84: 51.04594° N, 9.625684° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634015050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 403, davon 275 Acker (= 68.24 %), 61 Wiesen (= 15.14 %), 2 Holzungen (= 0.50 %)
  • 1961 (Hektar): 403, davon 2 Wald (= 0.50 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Konnefeld: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Fulda
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neumorschen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • Gericht Morschen
  • vor 1822: Amt Spangenberg
  • 1822: Justizamt Spangenberg
  • 1867: Amtsgericht Spangenberg
  • 1879: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

1238 schlichtet Ritter Hermann von Spangenberg einen Streit zwischen den Einwohnern von Morschen und Konnefeld auf der einen und dem Kloster Kappel auf der anderen Seite. 1329 besitzen die Herren von Treffurt eine Gülte in Konnefeld, die an Werner von Leimbach versetzt ist.

Mitte des 14. Jahrhunderts gelangt der Ort an die Landgrafschaft Hessen.

1425 bestätigen Katharina von Eschwege, Elfriede Windolt und ihre Schwester Beate die Belehnung mit dem Dorf und Gütern in Ober- und Niederkonnefeld und weiteren im Einzelnen aufgeführten Lehen durch Hermann von Buchenau, Pfleger des Stifts Fulda.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur neuen Gemeinde Morschen, deren Ortsteil Konnefeld wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. auch Herrschaft
  • 1195: wird dem Kloster Germerode Besitz zu Konnefeld bestätigt.
  • 1262 ist Besitz des Prämonstratenserstifts Spieskappel in Konnefeld nachgewiesen, der als Seelgerät des Grafen Bertold von Ziegenhain an das Stift gelangte.
  • Aus dem Besitz der Herren von Spangenberg gelangen seit 1267 Güter an das Kloster Heydau.
  • Seit 1455 werden die von Berlepsch vom Stift Hersfeld mit Besitz zu Konnefeld belehnt.

Zehntverhältnisse:

1413 erwirbt Kloster Heydau den Zehnten zu Konnefeld vom Stift Hersfeld. 1608 werden die von Lersner mit dem Zehnten von Hersfeld belehnt.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Pleban (1294)
  • Spätgotischer Saalbau über rechteckigem Grundriss mit eingezogenem dreiseitigem Chor. Eine Inschrift über dem Westportal hält 1514 fest. Der alte Kirchbau ist auf der Fuldakarte 1597 [HStAM Bestand Karten Nr. R III 7, Karte 5] und bei Schleenstein (1708/10) zu erkennen

Patrozinien:

  • Margaretha [1388]

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei, zu der 1560 und 1569 Niederellenbach gehört. 1636-1638 mit Hainebach verbunden, dann zum Kirchspiel Wichte, zu dem es auch 1872 gehörte. Nach dessen Auflösung 1986 als Filialgemeinde zum Kirchspiel Neumorschen.

Patronat:

1388, 1569 und 1585 landgräflich

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: möglicherweise Johannes Schmidt ca. 1526, sicher Johann Schick 1536 bis nach 1556

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach

Kultur

Schulen:

Schulmeister: Heinrich Eusel 1617; 1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

In Konnefeld wurde in der frühen Neuzeit zeitweise Alabaster abgebaut. Die Schleensteinkarte (1708/10) verzeichnet einen Marmorsteinbruch).

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Konnefeld, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4931> (Stand: 16.5.2023)