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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 42. Homberg
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Ostheim

Weitere Informationen

Ostheim

Ortsteil · 278 m über NN
Gemeinde Malsfeld, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km südwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss am Schwalm-Zufluss Rhünda, an der Kreuzung zweier Straßen. Kirche in zentraler Lage. Unmittelbar östlich verläuft die A 7.

Ersterwähnung:

1154/59

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1937

Älteste Gemarkungskarte:

1877

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3533800, 5660606
UTM: 32 U 533712 5658781
WGS84: 51.079551° N, 9.481267° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634013060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 528, davon 331 Acker (= 62.69 %), 79 Wiesen (= 14.96 %), 86 Holzungen (= 16.29 %)
  • 1961 (Hektar): 524, davon 84 Wald (= 16.03 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Ostheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Bis etwa 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Homberg
  • Um 1542: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen (Melsunger Salbuch von 1575)
  • 1376: Landgrafschaft Hessen, Amt Homberg (Homb. Schultheissenrechn.)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Oberamt Melsungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Milsungen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • 1822: Justizamt Melsungen
  • 1867: Amtsgericht Melsungen
  • 1879: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

1366 wird Ostheim zum hersfeldischen Vorwerk Sipperhausen gerechnet (Kopiar HStAM Bestand K Nr. 248, fol. 75 v). 1376 ist der Ort dem landgräflichen Amt Homberg bedepflichtig (Friedrich Küch, Beiträge zur Geschichte des Landgrafen Hermann II. von Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 49 (1916), S. 172-232, hier S. 213-216).

Priester Johannes gen. Ostheim erwirbt 1353 zwei Huben in den Feldern des Dorfes Ostheim von dem Edelknecht Hermann gen. Riedesel. 1379 verfügt der landgräfliche Burgmann in Melsungen, Wigand Riedesel, über ein Besitz in Ostheim, den er dem Georgs Altares in Melsungen stiftet

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit der Gemeinde Malsfeld, deren Ortsteil Ostheim wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen eine Hufe in Ostheim für sein Kloster.

Zehntverhältnisse:

1310 hat das Petersstift in Fritzlar Anteile am Zehnten in Ostheim (Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 101)

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • pleban (1311)
  • Heutige evangelische Kirche als schlichter Saalbau 1801 errichtet, 1881 nach Brand umgebaut, 1969 renoviert.

Pfarrzugehörigkeit:

1569 zu Sipperhausen

Seit 1585 gehört Ostheim als Filial zu Sipperhausen, so auch 1871 und 1994.

Patronat:

Das Patronat war im Besitz Hessens und als Lehen an die Vögte von Keseberg.

Deren Erben, die von Hohenfels, geben das Lehen 1412 an Hessen zurück.

Die von Hohenfels erhielten aber, bis sie ausgestorben waren, das Patronat von Nassau zu Lehen (StA Wiesbaden, Hohenf. Lehen).

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Sipperhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Sipperhäuser Pfarrer Henricus Rübenkönig um 1530.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ostheim, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4958> (Stand: 30.3.2022)