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5021 Ziegenhain
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain

Schönborn

Ortsteil · 265 m über NN
Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4,5 km nordöstlich von Ziegenhain

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem breiten, von Südosten nach Nordwesten abfallenden Hang. Die sichelförmig ausgeprägte Siedlungsachse entspricht dem Verlauf der örtlichen Hauptstraße.

Straße von Obergrenzebach - Leimsfeld führt am östlichen Ortsrand vorbei.

Auf sie trifft Straße von Niedergrenzebach.

Ersterwähnung:

1260

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Ruchmühle,
  • Wüstung Bubenhausen.

Umlegung der Flur:

1910/1911

Älteste Gemarkungskarte:

ca. 1711

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3520406, 5644017
UTM: 32 U 520324 5642199
WGS84: 50.931067° N, 9.289208° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634004110

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 317 stellbares Land, 148 Wiesen, 20 Gärten, 10 Triesche.
  • 1885 (Hektar): 153, davon 89 Acker (= 58.17 %), 40 Wiesen (= 26.14 %), 16 Holzungen (= 10.46 %)
  • 1961 (Hektar): 152, davon 11 Wald (= 7.24 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 6 Männer. 1585: 10 Hausgesesse.
  • 1639: 6 Männer, 1 Witwe. 1681: 5 Hausgesesse.
  • 1747: 1 Schneider, 1 Müller, 6 Ackerleute.
  • 1747: 12 Wohnhäuser einschließlich 1 Mühle, 75 Einwohner.
  • 1834: 115, 1885: 116 Einwohner.
  • 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 1 Gewerbe, 7 Tagelöhner.
  • 1861: 132 evangelisch-reformierte Einwohner.
  • 1885: 116, davon 116 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 151, 1939: 139, 1950: 210, 1961: 149 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 50 Land- und Forstwirtschaft, 23 produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 149, davon 137 evangelisch (= 91.95 %), 12 katholisch (= 8.05 %)

Diagramme:

Schönborn: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • ab 1436: Amt Ziegenhain
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Ziegenhain
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

Herrschaft:

Das Dorf war Allod der Herren von Löwenstein.

Durch Erbteilung gelangte es nach dem Tode Werners von Bischofshausen (1262) an die Romroder Linie des Geschlechts.

1405 versetzt Werner von Löwenstein seinem Schwager Henne von Rückershausen (dem Alten) und dessen Erben sein Dorf Schönborn mit allem Zubehör für 100 rheinische Gulden.

1436 verkaufen Heinrich von Löwenstein und seine Angehörigen ihr Dorf Schönborn an Graf Johann von Ziegenhain.

Seitdem Zubehör des Amtes Ziegenhain (vgl. Verwaltungsbezirk).

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn zur neu gebildeten Gemeinde Grenzebach. Diese ging am 1.1.1974 in der Gemeinde Frielendorf auf, wodurch Leimsfeld zu dessen Ortsteil wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1424 übereignet Abt Johann Rotzmaul von Spieskappel dem Siechenhaus ein Vorwerk zu Schönborn.
  • 1522 besitzt Kloster Spieskappel noch zwei kleine Güter in Schönborn.

Zehntverhältnisse:

1365 erwirbt Kloster Spieskappel von den Grafen von Ziegenhain als Pfandschaft den großen und kleinen Zehnten in Schönborn.

Noch 1522 im Besitz des Klosters.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1527 und später: nach Niedergrenzebach eingepfarrt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Treysa.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1747: 1 Mühle mit 1 Müller (vgl. Einwohnerstatistik).

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schönborn, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4740> (Stand: 1.4.2022)