Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain
Weitere Informationen
Gebersdorf
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Ortsteil · 262 m über NN
Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
7 km nordöstlich von Ziegenhain
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talgrund des Hermesbachs auf dem linken Bachufer.
Am Ortsrand vorbei führt die Bundesstraße 254 im Zuge der alten Landstraße durch die Langen Hessen.
Straße nach Linsingen.
Südlich des Ortes Haltepunkt der 1878 erbauten Eisenbahnlinie Treysa - Malsfeld - Eschwege.
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Frielendorf.
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Historische Namensformen:
- Geifridesdorf, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Geverstorp (1250)
- Gerwersdorf (1262)
- Geibersdorf (1270)
- Gebirzdorf (1389)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1885/1900
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Älteste Gemarkungskarte:
1740
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3521377, 5647235
UTM: 32 U 521294 5645416
WGS84: 50.959958° N, 9.303209° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634004030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 426 stellbares Land, 91 Wiesen, 11 Gärten, 3 Triesche
- 1885 (Hektar): 186, davon 98 Acker (= 52.69 %), 41 Wiesen (= 22.04 %), 31 Holzungen (= 16.67 %)
- 1961 (Hektar): 229, davon 31 Wald (= 13.54 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1510: 3 wehrhafte Männer. 1537: 5, 1585: 9 Hausgesesse.
- 1639: 7 Männer, 1 Witwe. 1681: 8 Hausgesesse.
- 1749: 10 Hausgesesse, 55 Menschen.
- 1749: Einwohner leben nur vom Ackerbau, 1 Tagelöhner
- 1834: 119, 1885: 108 Einwohner
- 1838 (Familien): 8 Ackerbau, 4 Gewerbe, 2 Tagelöhner
- 1861: 119 evangelisch-reformierte Einwohner
- 1885: 108, davon 108 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 103, 1939: 79, 1950: 152, 1961: 117 Einwohner
- 1961: 117, davon 104 evangelisch (= 88.89 %), 12 katholisch (= 10.26 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Ende 15. Jahrhundert und später: Gericht am Spieß (Frielendorf)
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Frielendorf
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Ziegenhain
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Gericht:
- Ende 15. Jahrhundert und später: Gericht am Spieß (Frielendorf)
- 1822: Justizamt Ziegenhain
- Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain
- Seit 1945: Amtsgericht Treysa
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Frielendorf, deren Ortsteil Gebersdorf wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1197 besitzt Kloster Spieskappel Einkünfte in Gebersdorf
- 1219/1233 schenkt Kloster Hasungen dem Kloster eine Hufe.
- 1266/1270 gelangt eine weitere Hufe, hersfeldisches Lehen der Grafen von Reichenbach, in Klosterbesitz.
- 1522 hat Spieskappel am Ort 4 Pachtgüter und 3 in der Hand eines Pächters befindliche Koden, von denen 2 wüst liegen.
- 1308 erwirbt das Kloster 1 Viertel, 1310 die restlichen 3 Viertel des Zehnten von den von Wichdorf, die ihn von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen hatten; in diesem Zusammenhang erwirbt das Kloster auch Einkünfte der von Wichdorf von deren Güter in Gebersdorf.
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Zehntverhältnisse:
1308 erwirbt das Kloster 1 Viertel, 1310 die restlichen 3 Viertel des Zehnten von den von Wichdorf, die ihn von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen hatten; in diesem Zusammenhang erwirbt das Kloster auch Einkünfte der von Wichdorf von deren Güter in Gebersdorf.
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Ortsadel:
um 1200 (Helbig, Amt Homberg, S. 113).
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1569 und später: nach Spieskappel eingepfarrt.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Spieskappel, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Spieskappeler Pfarrer Stephan Stoehr um 1528.
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- List, Spieskappel, S. 143-145
- Helbig, Amt Homberg, S. 113
- Baeumerth, Töpferfamilie
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 48 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 213
- Zitierweise ↑
- „Gebersdorf, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4584> (Stand: 17.12.2019)