Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4621 Zierenberg
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg

Lutwardessen

Wüstung · 287 m über NN
Gemarkung Zierenberg, Gemeinde Zierenberg, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

13,5 km nordwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

An der Einmündung des Lubachs in die Warme, 2 km südöstlich von Zierenberg gelegen; Flurbezeichnung Leutzewarterwiesen

Siedlungsentwicklung:

Lutwardessen ging in Zierenberg, kurz nach Gründung dieser Stadt, auf. Aber erst 1839 gibt die Leutzewärder Brüderschaft ihre Sonderrechte auf.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Nicht immer eindeutig zu unterscheiden sind die gleichnamige Wüstung "Luthwardessen" nordwestlich von Warburg (Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen); vgl. hierzu den entsprechenden Artikel in: Ortsnamen Kreis Höxter, S. 241-242, sowie die Wüstung "Luthardessen" nördlich Peckelsheim (ebenfalls Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen) mit dem entsprechenden Artikel in: Ortsnamen Kreis Höxter, S. 240-241.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1252)
  • 1331 Dorf [HStAM Urk. 27 (Urkundenarchiv Hasungen)]

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3521920, 5690858
UTM: 32 U 521837 5689022
WGS84: 51.352046° N, 9.313588° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63302907016

Verfassung

Altkreis:

Wolfhagen

Herrschaft:

1308 belehnt Landgraf Otto die Brüder Ludwig und Hermann genannt von Blumenstein auf ihre Bitte mit den durch den Tod des Ritters Heinrich von Blumenstein erledigten Lehngütern zu Lutwardessen, Igelsbett , Blumenstein und Dörnberg nebst dem Patronat über die Pfarrkirche in Lutwardessen, für die sie den Sohn des genannten Ludwig, den Kleriker Hermann, vorschlagen.

1386 läßt Thiele von Blumenstein Landgraf Hermann [II.] seinen Besitz an Zehnten, Häusern, Äckern u.a. zu Lutwardessen, Zierenberg, Kirchditmold, Dörnberg, Blumenstein und Egelsbett auf und erhält ihn als Mannlehen zurück.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 1081 besitzt das Kloster Hasungen eine Hufe mit Mühle in Lutwardessen. In der Folge kann das Kloster hier seinen Besitz vermehren. 1151 erhält Heinrich von Uttershausen im Tausch mit Kloster Hasungen 1/2 Hufe in Lobenhausen, 1 Hufe in Hesserode, 1/2 Hufe in Solenhausen sowie 1 Hufe in Melgershausen für seine bzw. der von Uttershausen Güter in Lutwardessen und Dörnberg. 1261 haben die von Gudensberg Besitz in Lutwardessen.

Zehntverhältnisse:

Der Zehnte stand zunächst den Schaumburgern zu.

1368 erwirbt Kloster Ahnaberg ein Viertel des Zehnten

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1180 ecclesia
  • 1351 pleban
  • 1436 noch rector parroch. ecclesie nachweisbar aber mit Hermann von Blumenstein, der Pfarrer in Lutwardessen gewesen war, stirbt die Familie von Blumenstein aus

Patronat:

1308 hessisches Lehen der von Blumenstein, 1436 Rückfall des Lehens an Hessen

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lutwardessen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2493> (Stand: 13.12.2019)