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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Wenigenhasungen

Wenigenhasungen

Stadtteil · 300 m über NN
Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5,5 km nordöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in ebenem Gelände an der Mündung des Linsebaches in die Erpe. Alter Dorfkern mit Kirche in zentraler Lage südlich, jüngere Bebauung nördlich der Erpe. Verbindungsstraßen nach Wolfhagen, Altenhasungen, Burghasungen, Oelshausen und Istha.

Ersterwähnung:

1252

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Ehlen.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Bereits Ende des 11. Jahrhunderts wurden verschiedene Siedlungsplätze an der Erpe im Bereich des Hasunger Berges voneinander unterschieden. Die frühen Belege, die noch keine Differenzierung durch Bestimmungswort enthalten, sind jedoch nur schwer voneinander bzw. von Belegen für das Kloster Hasungen zu trennen. Vgl. daher auch Altenhasungen und Burghasungen.

Ob sich der Beleg zu 1252 auf Wenigenhasungen oder Altenhasungen bezieht, muss offen bleiben.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1252)
  • ville (1258)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1964

Älteste Gemarkungskarte:

1876

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3517110, 5688514
UTM: 32 U 517029 5686679
WGS84: 51.331142° N, 9.244432° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633028090

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 478, davon 360 Acker (= 75.31 %), 77 Wiesen (= 16.11 %), 15 Holzungen (= 3.14 %)
  • 1961 (Hektar): 811, davon 312 Wald (= 38.47 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Wenigenhasungen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1569 und 1585: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel, Vogtei Hasungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Hasungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis:

Wolfhagen

Gericht:

  • bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1831: Justizamt Zierenberg
  • 1832: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1879: Amtsgericht Zierenberg
  • um 1900: Amtsgericht Zierenberg (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 207)
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft:

Das Dorf Wenigenhasungen gehört zunächst zum Kloster bzw. der Vogtei Hasungen und gelangt im Zuge der Reformation an die Landgrafen von Hessen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Wenigenhasungen seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Kloster Hasungen besaß hier einen Meierhof.

Ortsadel:

Adlige 1235-1252

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1258: plebanus minoris ville Hasungen
  • Gotischer Westturm aus dem 14. Jahrhundert. 1748 Neubau der Kirche mit schlichtem Salbau, 1907 Umbau

Pfarrzugehörigkeit:

Die Kirche in Wenigenhasungen ist Klosterkirche und nur zeitweise Pfarrkirche. Im 16. Jahrhundert zunächst zu Wolfhagen II, dann zur Pfarrei Altenhasungen gezogen. Seit 1585 war Wenigenhasungen nach Istha eingepfarrt, 1747 und 1872 Filial davon. 1957 und 1994 Filial von Altenhasungen.

Patronat:

Vor der Reformation werden die Plebane vom Abt von Hasungen bestellt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich unter dem Isthaer Pfarrer Johann Pötter, der seit 1524 evangelisch predigte.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wenigenhasungen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2264> (Stand: 1.4.2022)