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4422 Trendelburg
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg

Trende (Siechenkirche)

Wüstung · 131 m über NN
Gemeinde Trendelburg, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

9 km nördlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

1,4 km südwestlich von Trendelburg kurz vor der Gehöftgruppe Siechenkirche (Weiler). An der Kreisstraße 67 von Trendelburg nach Sielen.

Weitere Namen:

  • Siechenkirche

Siedlungsentwicklung:

Um 1400 fällt der Ort wüst und es entsteht dort ein Meiergut mit dem Namen "unserer lieben Frauen Hof". 1429 wird der Ort mehr als Dorf geführt. Es ist nur noch von der Fischerei die Rede.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Ob der 1202 genannte Burchard de Drenethe aus Trende stammt, muss offen bleiben.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1325)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3528010, 5714815
UTM: 32 U 527925 5712969
WGS84: 51.567103° N, 9.402899° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63302508004

Frühere Ortskennziffer:

63302500001

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
  • 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
  • 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
  • 1587: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)

Altkreis:

Hofgeismar

Gericht:

  • Gericht Trendelburg

Herrschaft:

Zahlreiche weltlich und geistliche Territorialherren stritten um die Rechte in der Gemarkung, bevor sich im 15. Jahrhundert schließlich die Landgrafen von Hessen durchsetzen können. Dem ältesten Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg zufolge besaßen diese im 13./14. Jahrhundert mehr als 14 Hufen und den Zehnten, die als Lehen ausgetan sind. 1325 verzichtet der Knappe Johannes Howede auf alle Ansprüche an zwei Höfen in Trende, die Paderborner Lehen des Edelherrn von Schöneberg sind. Die Güter der Schönberger gehen demnach sowohl auf Allod als auch auf Lehen zurück.

Nach dem Lehnbuch des Herzogs von Braunschweig verpfändet Johann von Markessen dem Ritter Johann von Stockhausen (seinem Schwiegersohn) neun Hufen und sechs Höfe für 100 Mark in Trende und Stammen. 1344/65 sind der Fronhof mit vier Hufen an die Edlen von Schöneberg zu Lehen ausgetan.

Im Zusammenhang mit der Einsetzung der Schöneberger in die hessischen Ämter Trendelburg und Immenhausen sowie im Reinhardswald gelangt auch Trende an die Schönberger. 1429 erwirbt Hessen das Schöneberger Erbe und scheint dieses zunächst an die Falkenberger als Burglehen auszugeben. 1463 wird Johann von Nataga Amtmann auf dem zuvor wieder hergestellten Schöneberg. In dessen Nachfolge empfängt 1480 Hans von Stockhausen als Amtmann auf dem Schöneberg die zwei Natagischen Meierhöfe in Trende.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1325 übertragen die Herzöge von Branuschweig dem Stift Helmarshausen vier Hufen in Trende und fünf in Stammen, die vorher die Ritter Johann von Markessen und Johann von Stockhausen zu Lehen hatten (vgl. Herrschaft).
  • Die Abtei Helmarshausen belehnt die von Stockhausen, die 1375 die auf die Trender Güter verzichten.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

Kultur

Hospitäler:

1558 wird die alte Drenger Kirche auf Befehl des Landgrafen zu einem Hospital umgebaut, ab 1674 dient dieses als Sondersiechenhaus.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Trende (Siechenkirche), Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2938> (Stand: 28.6.2022)