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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 21. Niedenstein
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Elmshagen

Weitere Informationen

Elmshagen

Ortsteil · 415 m über NN
Gemeinde Schauenburg, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Siedlung

Lagebezug:

14 km südwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Siedlung mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung am Südwesthang des Langenbergs. Dorfkirche mit historischem Kirchhof in zentraler Lage des alten Ortskerns.

Ersterwähnung:

1334

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1334)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1877

Älteste Gemarkungskarte:

1707

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3522257, 5680732
UTM: 32 U 522174 5678900
WGS84: 51.261017° N, 9.317796° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633023030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 292, davon 127 Acker (= 43.49 %), 54 Wiesen (= 18.49 %), 78 Holzungen (= 26.71 %)
  • 1961 (Hektar): 294, davon 75 Wald (= 25.51 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Elmshagen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1346: Gericht Schaumburg (von Dalwigk)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Niedenstein
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Hoof (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis:

Kassel

Gericht:

  • bis 1822: Amt Ahna
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Kassel II
  • 1867: Amtsgericht Kassel II
  • 1879: Amtsgericht Kassel

Herrschaft:

1334 bekunden Herbert gen. Wackermul und seiner Ehefrau, dass sie alle ihre Güter im Dorf Elmshagen und auf dem Berg Grincenberg dem Ritter Herm. von Holzhausen, Dietrich, genannt Hundicz, und seiner Ehefrau Kunigunde für 9 Pfd. 4 Schill. hess. Pfenn. verkauft haben. Dorf und Gericht Elmshagen sind zunächst mainzisches Lehen der Wackermaul. Nach deren Aussterben 1346 werden die von Dalwigk damit belehnt. 1346 bestätigt Erzbischof Heinrich zu Mainz Reinhard, Elger und Bernhard von Dalwigk den Kirchsatz zu Ritte, Ditmold, Niedervellmar und Hoof. Erst 1459 stellen die von Dalwigk das Gericht Schaumburg, zu dem Breitenbach, Martinhagen und der Hof zu Elmshagen gehören unter hessischen Schutz. Nachdem die Dalwigks in mainzischer Zeit die hohe und niedere Gerichtsbarkeit innehatten, blieb ihnen nun nur die niedere Gerichtsbarkeit (hess. Lehenrev. 1818).

Gemeindeentwicklung:

Vom 31.12.1971 bis 31.07.1972 war Elmshagen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Hoof eingegliedert, die 1.8.1972 in der Gemeinde Schauenburg aufging. Seitdem ist Elmshagen ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1850 erwarben die Wiegrebe das Rittergut.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1366 siegelt der Pfarrer zu Elmshagen, jetzt Erzpriester des Stuhls zu Fritzlar
  • Kleiner romanischer Saalbau, später verändert und um dreiseitig geschlossenen Chor erweitert und in Fachwerk erhöht

Pfarrzugehörigkeit:

1366-1521 selbständige Pfarrei; 1585 zu Hoof. 1747 war es Filial von Hoof (DB). Nach 1872 ist es beständiges Vikariat von Hoof.

Patronat:

Mainzisches Lehen der von Dalwigk

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Dekanat Fritzlar (Würdtwein D. 10, 511)

Juden:

1823: 2 Familien (11 Seelen); 1861: 14 Seelen; Juden stehen unter dem Schutz der Familie v. Dalwigk

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Elmshagen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2261> (Stand: 23.3.2022)