Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 9. Hofgeismar
Helpoldessen
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Wüstung · 218 m über NN
Gemarkung Immenhausen, Gemeinde Immenhausen, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
8,5 km südöstlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
Zwischen Grebenstein und Immenhausen an der Holzape. Wohl schon in der Gemarkung von Immenhausen 2 km nordwestlich der Stadt beim Klingenhof in der Flur Herboldessen (hier mittig lokalisiert).
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Ersterwähnung:
1241
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Siedlungsentwicklung:
In der Nähe von Helpolsessen befand sich der Siedlungsplatz Volprechthausen
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
vgl. auch Hilboldessen
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Historische Namensformen:
- Helpoldessen, in (1210-1220) [um 1241 Kruppa, Grafen von Dassel, S. 388, Regest Nr. 131]
- Harboldessen (1273) [sofern auf dieses zu beziehen Kruppa, Grafen von Dassel, S. 482, Regest Nr. 474]
- Hildolveshusen (1293) [UA Lippoldsberg]
- Helpeldesen, apud (1293) [Vogt, RggEbMz Nr. 0333, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe; Druck: Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2, S. 280-281, Nr. 226]
- Helpoldesen, in; Haleboldesen, in; Haleboldessen, in; Helpoldessen, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 51 [92], S. 52 [95]; S. 65 [182], S. 75 [243]]
- Haleboldessen (1304, XIV) [Landgrafen-Regesten online Nr. 469]
- Helpoldeshusen, in (1310) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 118-119, Nr. 138]
- Helpoldessen, in (1359) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 173-174, Nr. 216]
- Helpoldissen, in; Helpoldesin; Helpoldißin, zců (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 50 [118, 121], S. 51, [124-127]]
- hadessen, Tho (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Hellpoldis (1403) [Deutsche Reichstagsakten 5: Ruprecht (1401-1405), Abt. 2, S. 468-479, Nr. 337 [12], hier S. 470]
- Helpoldeschen (1455) [HStAM Bestand S Nr. 336]
- Helpoldessen (1482) [HStAM Bestand Urk. 113 Nr. 51]
- Hildevoldeshusen (15. Jahrhundert) [Rubrum auf Urkunde von 1293]
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Bezeichnung der Siedlung:
- curia (1304)
- wůstunge (1403)
- Hof
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3531715, 5700217
UTM: 32 U 531629 5698377
WGS84: 51.435703° N, 9.455021° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63301402012
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- undatiert: Wüst im Gericht Grebenstein
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- 1405 wird zu Helpoldessen Gericht gehegt (GR Helboldessen). 1458 waren die Hahn mit dem Gericht zu Helpoldessen belehnt (Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 38).
- Später wüst im Gericht Grebenstein
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Herrschaft:
1293 tritt der Mainzer Erzbischof seine Rechte über das Kloster Wahlshausen an das westfälische Kloster Hardehausen ab und erhält dafür aus dem Besitz des Klosters Wahlshausen 24 Hufen Ackerland bei Volprechtshausen, Helpoldessen und Udenhausen.
Im 14. Jahrhundert nehmen die Landgrafen von Hessen zahlreiche Burglehensvergabungen mit Gütern in Helpoldessen vor, so dass es völlig unter deren Herrschaft erscheint. Dennoch erhebt der Mainzer Erzbischof 1403 und 1425 Ansprüche auf die Wüstung und behauptet, der Landgraf habe sie ihm zu Unrecht entrissen.
Von 1579-1817 liegen Lehenurkunden der Landgrafen von Hessen für die von Stockhausen über 9 Hufen Landes zu Helpoldessen und Zubehör vor.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- (1210-1220) verleihen Adolf II. und Ludolf III. von Dassel dem Kloster Lippoldsberg einige Güter in Helpoldessen für das Seelenheil ihres Vaters. Nach dem Lippoldsberger Güterregister von ca. 1380 besitzt das Kloster vier Hufen, die zur Pacht ausgetan sind. 1549 sind zwei Meierhöfe des Kloster Lippoldsberg in der Feldmark nachgewiesen, die 1561 dem Lippoldsberger Amtmann Burckhard von Cramm übertragen werden.
- 1257 besitzt der Graf von Dassel den Hof Helpoldessen. Nach dem Schöneberger Lehnsregister haben die Ritter Engelfried und Botike im 13. Jahrhundert vier Mansen in Helpoldessen inne. Später wird dort auch noch Hermann von Sunreke im Besitz von vier Hufen genannt.
- 1304 weist der Edle Konrad von Schöneberg darauf hin, dass der Hof in Helboldessen nicht zu den an den Landgrafen verkauften Güter gehört, sondern sich im Besitz des Klosters Hilwardshausen befindt. 1310 überträgt der Knappe Stephan Hase dem Stift Hilwartshausen jährliche Naturalabgaben aus seinen Gütern in Hilwartshausen. 1482 war die Feldmark hessisches Lehen Hermann Meisenbugs (Depos. von Dalwigk).
- 1482 ist die Feldmark hessisches Lehen Hermann Meisenbugs.
- Noch im 19. Jahrhundert besteht eine gesonderte Feldmark, die von Immenhausen, Grebenstein und Burguffeln bebaut wurde.
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Zehntverhältnisse:
Nach dem Schöneberger Lehnsregister hat der Ritter Konrad von Recklinghausen im 13. Jahrhundert den Zehnten in Helpoldessen inne. Später werden auch die Brüder Friedich und Albert von Yeggenhusen als Lehnsinhaber genannt.
- Kirche und Religion ↑
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Patronat:
Das Patronat über die Kapelle überließ 1298 Kloster Hasungen an Hessen.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Jäger, Kulturlandschaft Kreis Hofgeismar, Nachdruck 1988, S. 177-178, Nr. 47
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 160-161
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 142-143
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 223
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 38
- Zitierweise ↑
- „Helpoldessen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2802> (Stand: 28.8.2023)