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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 22. Besse

Weitere Informationen

Rengershausen

Stadtteil · 206 m über NN
Gemeinde Baunatal, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km südsüdwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Besiedlung am linken Ufer der Fulda. Kirche in zentraler, leicht erhöhter Lage. Moderne Siedlungsentwicklkung vor allem nach Süden. Unmittelbar nördlich von Rengershausen liegt das Autobahnkreuz Kassel-West, an dem sich die Bundesautobahn 44 und die Bundesautobahn 49 kreuzen. Im Osten liegt die Autobahnausfahrt Baunatal-Nord.

Bahnhof der Eisenbahnlinien Bebra – Kassel (Inbetriebnahme der Strecke 29.12.1849) und Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 29.12.1849).

Ersterwähnung:

1123

Siedlungsentwicklung:

Der Ort wurde 1346 als ausgestorben bezeichnet (Pfarrarchiv Gudensberg).

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Die Zuordnung des Belegs von 1123 zu Rengshausen (Knüllwald) in Mainzer Urkundenbuch 1, S. 417-420, Nr. 514, ist wenig überzeugend.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1359)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1881

Älteste Gemarkungskarte:

1688

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3531755, 5680301
UTM: 32 U 531668 5678469
WGS84: 51.256694° N, 9.453822° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633003070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 426, davon 290 Acker (= 68.08 %), 27 Wiesen (= 6.34 %), 49 Holzungen (= 11.50 %)
  • 1961 (Hektar): 624, davon 24 Wald (= 3.85 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Rengershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1458/59: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel
  • 1483: Landgrafschaft Kassel, Gericht des Zwehrentores (später Gericht bzw. Amt Bauna)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadt Baunatal

Altkreis:

Kassel

Gericht:

  • bis 1822: Amt Ahna
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Kassel II
  • 1867: Amtsgericht Kassel II
  • 1879: Amtsgericht Kassel

Herrschaft:

1353 verkaufen Werner von Westerburg, Vater und Sohn, an Landgraf Heinrich von Hessen benannte Güter und Zehnten, u.a. das Gericht, den Zehnten und das Vogtgut in Rengershausen.

Gemeindeentwicklung:

Vom 1.9.1970 bis 31.7.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Guntershausen zur neu gebildeten Gemeinde Buchenhagen zusammengeschlossen, die dann in der Stadt Baunatal aufging. Seit 1.8.1972 ist Rengershausen ein Stadtteil von Baunatal.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1123 bestätigt der Mainzer Erzbischof dem Kloster Hasungen u.a. den Besitz eines halben Mansus in Rengershausen. 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen fünf Hufen in Rengershausen. Hasungen war der bedeutendste Grundherr. Daneben hatten z.T. nur kurzeitig die Kasseler Karmeliter, das Stift Kaufungen, Kloster Weißenstein, Ahnaberg, das Martins- und das Georgenberg sowie das Kloster Nordshausen eher unbedeutenden Besitz.
  • Vom Niederen Adel konnte sich gleichfalls keine Familie dauerhaft in Rengershausen festsetzen.

Zehntverhältnisse:

vgl. Herrschaft

Ortsadel:

Adlige von 1213-1303

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche als schlichter klassizistischer Saalbau vermutlich an der Stelle eines Vorgängerbaus 1800 errichtet.

Pfarrzugehörigkeit:

Nachweislich seit 1536 zum Kirchspiel Kirchbauna gehörig und seit 1856 Filial davon. 1911 Bildung eines eigenen Kirchspiels mit Guntershausen als Filialgemeinde.

Diakonische Einrichtung:

1905 - 1958 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Rengershausen Pfarrarchiv Rengershausen)

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Kirchbauna, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Kirchbaunaer Pfarrer Reinhard Braun um 1527.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Rengershausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2276> (Stand: 23.3.2022)