Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5223 Queck
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 9. Lauterbach
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 75. Breitenbach
Oberjossa
-
Ortsteil · 240 m über NN
Gemeinde Breitenbach am Herzberg, Landkreis Hersfeld-Rotenburg - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
17,5 km südöstlich von Neukirchen
-
Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss. Hauptkomplex der Siedlung in hangparalleler Ausrichtung an einem ins Jossatal stark abfallenden Hang. Abgesetzt vom Ort einzelne Wohngebäude nahe dem Bahnanschluss.
Durch den Ort führte vor Anlage einer Ortsumgehung die Bundesstraße 62 im Zuge des Nordzweiges der alten Landstraße durch die Kurzen Hessen, die vom Rhein-Main-Gebiet nach Thüringen führte.
Haltepunkt der 1907 erbauten Eisenbahnlinien Treysa - Niederaula - Hersfeld [= Bad Hersfeld] und Niederaula/Niederjossa-Alsfeld.
-
Ersterwähnung:
802/17
-
Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Ottersbach und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Breitenbach a. H. (von Dörnberg), die Ottersbach zugeschlagen wurden.
-
Historische Namensformen:
- lassafa (9. Jahrhundert, vermutlich 802/817) [XII, Dronke, Trad. Capitulum 6 Nr. 55, sofern auf Oberjossa zu beziehen]
- lazahu, de (826/27) [XII, Dronke, Codex dipl. Fuld. Nr. 471, 2]
- Jaza (1434)
- Obernjoss (1558)
- Obern Joßa (1681)
- Ober-Jossa
- Jossa, Ober-
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Ortsteil Ottersbach
-
Umlegung der Flur:
1912/1914
-
Älteste Gemarkungskarte:
1773/1774
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3538648, 5626827
UTM: 32 U 538558 5625016
WGS84: 50.775618° N, 9.54687° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
632004050
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 732 stellbares Land, 171 Wiesen, 20 Gärten, 80 Triesche
- 1885 (Hektar): 250, davon 169 Acker (= 67.60 %), 39 Wiesen (= 15.60 %), 1 Holzungen (= 0.40 %)
- 1961 (Hektar): 409, davon 54 Wald (= 13.20 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1585: 32 Hausgesesse
- 1639: keine Angabe. 1681: 7 Hausgesesse
- 1780: 19 Wohnhäuser mit 127 Einwohnern
- 1780: 4 Leineweber (zugleich Ackerleute), 1 Schneider, 1 Schmied, 2 Wirte, 1 Wagner, 1 Müller, 3 Tagelöhner, 2 einzelne Weibspersonen; 8 reine Ackerleute
- 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 12 Gewerbe, 14 Tagelöhner
- 1861: 207 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische Einwohner
- 1885: 209, davon 209 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 63 Land- und Forstwirtschaft, 44 produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistung und Sonstiges
- 1961: 242, davon 221 evangelisch (= 91.32 %), 21 katholisch (= 8.68 %)
- 1970: 230 Einwohner
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- in Berenebere marcha 9. Jahrhundert (siehe Namensformen)
- Vor 1585 und später: Gericht Breitenbach, Amt Neukirchen
- 1434: Gericht Breitenbach
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Breitenbach
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Neukirchen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
-
Altkreis:
Ziegenhain
-
Gericht:
- 1822: Justizamt Oberaula
- 1867: Amtsgericht Oberaula
- 1879: Amtsgericht Oberaula
- Seit 1945: Amtsgericht Neukirchen
-
Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschuss mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Breitenbach am Herzberg, deren Ortsteil Oberjossa wurde.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Im 9. Jahrhundert, vermutlich 807/814, tradiert ein Gisalher Kloster Fulda seine Güter in Jossa mit Zubehör (unsicher, ob auf Ober- oder Nieder-Jossa zu beziehen).
- Kirche und Religion ↑
-
Pfarrzugehörigkeit:
Um 1450: nach Grebenau eingepfarrt
1585 und später: nach Breitenbach eingepfarrt
-
Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Mühlen:
1708/10 (Schleenstein) befindet sich eine Mühle am Ort.
1780 gehört sie dem Joh. Jost Helbig senior erb- und eigentümlich und verfügte über 1 Mahl-, 1 Öl- und 1 Holzschneidegang (3 oberschlächtige Räder).
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Oberjossa, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3247> (Stand: 1.4.2022)