Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Damshausen

Ortsteil · 318 m über NN
Gemeinde Dautphetal, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10 km südöstlich Biedenkopf

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talhaupt des Damsbaches

Straße Friedensdorf - Diedenshausen

Alte Straße Wetzlar - Gladenbach - Wetter führte östich an Damshausen vorbei

Alte Straße von Laasphe beziehungsweise Biedenkopf nach Marburg führte durch Damshausen

Historische Namensformen:

  • Tagemanneshusen, de (1251) [Wyss I Nr. 103]
  • Daymanshusin (1260)
  • Dempmeshusen (1313)
  • Temeshusen (1322)
  • Teymeshusen (1335)
  • Demshus(en) (1387)
  • Demershusen (1388)
  • Dempczhußen, von (1467)
  • Damptshausen (1577)

Bezeichnung der Siedlung:

  • darf 1335 (Wyss II Nr. 612)

Burgen und Befestigungen:

  • Auf dem 497 m hohen Rimberg auf der Grenze der Gemeinde Damshausen und Caldern (Kreis Marburg) die Reste einer ovalen Ringwallanlage von ca. 160 m x 130 m. Nach Ausweis des Fundmaterials von der späten Hallstatt bis in die Latenezeit besetzt (Fundberichte aus Hessen 15, 1974, S. 512-514).

Umlegung der Flur:

1937/49

Älteste Gemarkungskarte:

1825/30

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3472726, 5632945
UTM: 32 U 472663 5631132
WGS84: 50.831255° N, 8.611815° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534007030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2487, davon 770 Acker (= 30.96 %), 322 Wiesen (= 12.95 %), 1283 Wald (= 51.59 %)
  • 1885 (Hektar): 623, davon 214 Ackert (= 34.35 %), 71 Wiesen (= 11.40 %), 315 Holz (= 50.56 %)
  • 1961 (Hektar): 620, davon 286 Wald (= 46.13 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 16 Haushalte
  • 1630: 1 dreispännige, 10 zweispännige, 1 einspännige Ackerländer, 7 Einläufige
  • 1630: 19 Hausgesesse (errechnet)
  • 1677: 1 Freier, 18 Hausgründe, 2 Witwen, 10 ledige Personen
  • 1742: 25 Haushalte
  • 1830: 193 evangelische Einwohner
  • 1867 (Erwerbspersonen): 38 Landwirtschaft, 5 Gewerbe und Industrie, 5 Handel, 1 Erziehung und Unterricht, 1 Gemeindeverwaltung
  • 1885: 211 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 92 Land- und Forstwirtschaft, 32 produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1961: 215, davon 188 evangelisch (= 87.44 %), 15 katholisch (= 6.98 %)

Diagramme:

Damshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1465: Amt Biedenkopf
  • 1593 und später: Gericht Dautphe, Amt Biedenkopf
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Biedenkopf

Gericht:

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • April 1853: Landgericht Biedenkopf
  • Oktober 1853: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Herrschaft:

1387 Urkunden die heymborgen und df gebure gemeinliche czu D. (Wyss III Nr. 1213)

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1974 wurde Damshauen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1260 verkaufen Bertha von Schweinsberg und ihr Sohn Kraft dem Deutschen Orden Marburg ihren Hof in Damshausen. 1292 überlassen die von Buchenau Kloster Caldern ihre Güter zu Damshausen. 1313 übertragen die von Weitershausen dem Kloster ihre Güter zu Damshausen. 1333 verkaufen die von Weitershausen eine Gülte aus ihrem Besitz in Damshausen an die Witwe des Wetzlarer Schöffen Gerbrecht Heinemann. 1335 verkaufen die von Weitershausen eine Gülte aus ihrem Güterbesitz an den Marburger Bürger Heinrich Zöllner, die zu einer ewigen Almose für den Altar des Kerners in Marburg bestimmt ist. 1577 bezieht der Deutsche Orden Marburg in Damshausen Gefälle von 5 Gütern; die von Breidenbach genannt Breidenstein haben Einkünfte aus Güterbesitz, der von 3 Beständern bewirtschaftet wird. Ferner verfügen 1577 über Einkünfte aus Güterbesitz: die Döring zu Elmshausen und die Universität Marburg
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirchhof 1387 genannt (Wyss I Nr. 1213) 1495/96 und später: Filiale von Dautphe
  • Seit 1681 Filiale von Holzhausen/H., seit 1950/52 Filiale von Friedensdorf

Pfarrzugehörigkeit:

zu Dautphe

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Dautphe, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Dautpher Pfarrer Albanus Nepotianus ab 1529.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe

Kultur

Schulen:

1891 Volksschule mit zwei Klassen, gemeinsam mit Diedenshausen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Kupferbergbau im 16. Jahrhundert erwiesen

Auf ehemaligen Schieferabbau weist der Flurname Schieferkaute (östlicher Dorfrand)

Auf ehemaligen Bergbau könnten ferner die Flurnamen Im Eppenloch (südwestlicher Ortsrand) und Hohe Höll deuten

Auf ehemalige Köhlerei deuten mehrere Flurnamen in der Gemeinde, darunter: Der gebrannte Koppel (südöstlicher Ortsrand), Vor dem Köhln (nördlich von Damshausen), Im Köhlnboden (südwestlicher Ortsrand)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Damshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9455> (Stand: 10.5.2023)