Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5116 Eibelshausen
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Wolzhausen
-
Ortsteil · 335 m über NN
Gemeinde Breidenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
6,5 km südwestlich Biedenkopf.
-
Lage und Verkehrslage:
Zweigliedriges Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Perftal. Hauptkomplex der Siedlung auf dem rechten Perfufer in linearer Ausrichtung auf die überörtliche Durchgangsstraße Nach Osten lockere Bebauung an den auslaufenden Hängen eines einmündenden Seitentals. Ein zweiter Siedlungskomplex mit regellosem Grundriss auf der Niederterrasse des linken Perfufers. Am Flußübergang Kapelle.
Nach Süden abgesetzt Bahnhof der Eisenbahnlinie Dillenburg – Biedenkopf/Wallau ("Scheldetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1911) bis Stilllegung der Strecke am 30.5.1987.
Straße Quotshausen -Breidenbach führt durch den östlichen Ortsteil etwa im Zuge der alten Landstraße von Wetzlar beziehungsweise Gießen nach Gladenbach.
-
Historische Namensformen:
- Wolkoldishusen (1334) [Baur I Nr. 752]
- Wolkirhusen (1381)
- Wolkeshusen (1433)
- Wultzhusen (um 1480)
- Woltzhausen (1586)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
bis 1866 beendet
-
Älteste Gemarkungskarte:
1831
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3462997, 5636951
UTM: 32 U 462937 5635136
WGS84: 50.866724° N, 8.47332° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
534005070
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2100, davon 786 Acker (= 37.43 %), 302 Wiesen (= 14.38 %), 960 Wald. (= 45.71 %)
- 1885 (Hektar): 525, davon 161 Ackerl (= 30.67 %), 55 Wiesen (= 10.48 %), 230 Holz. (= 43.81 %)
- 1961 (Hektar): 525, davon 466 Wald (= 88.76 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1577: 22, 1630: 24 Hausgesesse 1677: 18 Männer, 2 Witwen, 3 Jungmannschaften, 12 ledige Mannschaften 1742: 37 Haushalte 1834: 326, 1885: 287, 1925: 395, 1939: 419, 1950: 629, 1961: 626 Einwohner. 1830: 305 evangelische Einwohner. 1961: 518 evangelische, 86 römisch-katholische Einwohner. -1630: 5 zweispännige, 15 einspännige Ackerländer, 4 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 72 Landwirtschaft 1961 (Erwerbspersonen): 103 Land- und Forstwirtschaft, 164 produzierendes Gewerbe, 24 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und sonstiges
- 1885: 287 evangelisch, 0 katholisch
- 1961: 626, davon 518 evangelisch (= 82.75 %), 86 katholisch (= 13.74 %)
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1413: Gericht Wallau
- 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
-
Altkreis:
Biedenkopf
-
Gericht:
- 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
- 1823: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
-
Gemeindeentwicklung:
Zum 1.7.1974 wurde Wolzhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1577 haben die von Breidenbach Einkünfte aus l Drittel des so genannte Gassengutes in Wolzhausen. Gut der von Breidenstein damals für 150 Gulden versetzt. 1577 haben die Grebe zu Siegen 1 Viertel des Zehnten zu Wolzhausen jenseits des Wassers
- Kirche und Religion ↑
-
Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt. Seit 1954 Vikariat, seit 1965: Pfarrei Breidenstein zugehörig.
-
Bekenntniswechsel:
Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
-
Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
- Kultur ↑
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Wirtschaft:
1704 und später befindet sich im Dorf eine Mahlmühle, die bis 1908 in Betrieb war (1 Gang, oberschlächtig). Die 1704 ebenfalls genannte Eselsmühle gehörte damals noch zur Gemeinde Quotshausen, leistete die Steuern aber nach Wolzhausen. Auf ehemaligen Bergbau deuten die Flurnamen Auf der Grube, in der Hausstadt (östlich der Gemeinde.), Die lockerichte Höll (westliche Gemeindegrenze). Brauereibetrieb seit 1867. Seit 1931 Fabrik für optische Geräte (Nivelliergeräte); seit 1958 zusätzlich auch Werkzeug- und Formenbau
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- K. Huth, Die Gemeinde Breidenbach und ihre 7 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte (1982), S. 122-140
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 215
- Zitierweise ↑
- „Wolzhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9566> (Stand: 4.8.2020)