Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Hülshof

Ortsteil · 495 m über NN
Gemeinde Bad Endbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Gehöftgruppe

Lagebezug:

7 km westlich Gladenbach.

Lage und Verkehrslage:

Gehöftgruppe auf dem spornartigen südlichen Vorsprung eines die Wasserscheide zwischen Salzböde und Perf bildenden schmalen Bergrückens oberhalb des Hülsbachs

Straße Wommelshausen Bottenhorn

Ein alter Höhenweg vom Niederrhein nach Thüringen führte auf der Wasserscheide 500 m nördlich an Hülshof vorbei, nordwestlich vom Ort gekreuzt durch die spätere Landstraße von Gießen beziehungsweise Wetzlar nach Laasphe (mit Abzweig nach Biedenkopf)

Siedlungsentwicklung:

Umlegung: 1948/50

Älteste Gemarkungskarte: 1828

Historische Namensformen:

  • Hulsbahc (1284) [Wenck. II Urkundenbuch Nr. 205]
  • Halespecher marca (1304)
  • Hulisbach (1304)
  • Hultzpach (1344)
  • Hulzbach (1354)
  • Holspach (1397)
  • Hulß Hoff (1630)

Bezeichnung der Siedlung:

  • Halespecher marca 1304 (Wagner, Wüstungen, S. 390); halb 13 54 (Bauri Nr. 786 Anm.)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3463753, 5627147
UTM: 32 U 463693 5625336
WGS84: 50.778645° N, 8.485028° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534003060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 963, davon 703 Acker (= 73.00 %), 94 Wiesen (= 9.76 %), 147 Wald (= 15.26 %)
  • 1885 (Hektar): 241, davon 53 Ackerland (= 21.99 %), 28 Wiesen (= 11.62 %), 39 Holz (= 16.18 %)
  • 1961 (Hektar): 238, davon 59 Wald (= 24.79 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1605: 2 Haushalte
  • 1630: 2 Hausgesesse (errechnet)
  • 1742: 5 Haushalte
  • 1830: 27 evangelische Einwohner
  • 1867 (Erwerbspersonen): 11 Landwirtschaft
  • 1885: 31 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 17 Land- und Forstwirtschaft, 1 Handel und Verkehr
  • 1961: 25, davon 25 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch

Diagramme:

Hülshof: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1502: Gericht Gladenbach
  • 1577: Ehemalige Hof des Kloster Altenberg ist landgräfliches Lehen des Daniel Lynker; Gerichtsbarkeit landgräflich, Obergericht Gladenbach
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Biedenkopf

Gericht:

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Gemeindeentwicklung:

Zum 1.7.1974 wurde Hülshof im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Bad Endbach eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1284 schenkt Ritter Kraft von Hatzfeld seine Güter zu Hülshof dem Kloster Altenberg. 1302 erwirbt das Kloster von Konrad genannt Mönch dessen Rechte in der Hülsbacher Mark mit Ausnahme zweier Flurstücke, genannt das Hartungestucke und das Ferterot. 1304 verkaufen Hermann und Heinrich von Werdorf und deren Schwester, Heinrich Holzhausen und dessen Sohn, Konrad Weinknecht und dessen Söhne, Rudolf von Weidbach, Heinrich von Roßbach und Heinrich Bottenhorn Kloster Altenberg 5 Länder in Holz, Wiesen und Äckern. 1340 verzichten die von Dernbach zugunsten des Kloster auf ihren Güterbesitz. 1354 verkauft Ruprecht von Rachelshausen dem Kloster sein Gut zu Hülshof. Im gleichen Jahr vermacht die Kirche zu Römershausen Altenberg gegen einen jährlichen Zins ihr Gut zu Hülshof. 1397 verkauft Ludwig von Hartenrod dem Kloster sein Gut. 1536 ist der Hülshof im Besitz der Milchling; 1542 an die Landgrafen kraft Näherrechts abgetreten; 1543 und 1577 landgräfliches Lehen des Daniel Lynker; 1630 landgräfliches Erblehen des Andreas Mattaius und Henrich Riemenschneider. Der Zehnte war bis 1420 falkensteinisches, später virneburgisches Lehen der von Bicken; als Aftervasallen zunächst die Rode (1344), seit vor 1417 die von Dernbach belehnt. 1518: landgräfliche Lehen des Philipp Rode.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1605 und später: Zubehör der Pfarrei Hartenrod

Seit 1926 vom Pfarrer in Bottenhorn betreut, wird Hälfte 1933 Bottenhorn eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Hartenrod, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hülshof, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9496> (Stand: 16.10.2018)