Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Nonnenroth

Stadtteil · 185 m über NN
Gemarkung Nonnenorth, Gemeinde Hungen, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6,5 km östlich von Lich

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß und dichter Gehöftanordnung am Südwest-Hang eines von Osten nach Westen streichenden Höhenrückens. Auf einer südwestlich vorgelagerten Bergkuppe Kirche mit mächtigem Wehrkirchturm (Schlüsselschießscharten!) und ummauerten Kirchhof mit befestigtem Tor. Moderne Wohnsiedlung im Nordosten beiderseits der Straße nach Röthges

Ersterwähnung:

1290

Historische Namensformen:

Älteste Gemarkungskarte:

1921

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493787, 5598256
UTM: 32 U 493715 5596457
WGS84: 50.520031° N, 8.911342° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531008050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1949, davon 1147 Acker, 281 Wiesen, 521 Wald. 1961 (Hektar): 518, davon 175 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1834: 359 Einwohner
  • 1885: 350 Einwohner
  • 1925: 318 Einwohner
  • 1939: 314 Einwohner
  • 1950: 512 Einwohner
  • 1961: 430 Einwohner
  • 1830: 414 evangelische Einwohner 1961: 349 evangelische, 77 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 123 Land- und Forstwirtsch., 77 Prod. Gewerbe, 22 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 15 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme:

Nonnenroth: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstentum Solms-Braunfels, Herrschaft Münzenberg, Amt Hungen
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Hungen (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Gießen

Gericht:

  • 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Hungen, seit 1934: Amtsgericht Laubach

Herrschaft:

Bei der Teilung der Herrschaft Münzenberg unter den Söhnen Philipps I. von Falkenstein erhält 1271 Werner von Falkenstein das Gericht Nonnenroth (Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2 Nr. 139, Scriba, Bickenbach, S. 240-242 Nr. 14). Im Zuge der Teilung der solmsischen Anteile der falkenstein. Erbschaft fällt das Ger, Nonnenroth 1423 Graf Bernhard von Solms zu (Solmser Urkunden 1 Nr.915).

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 Eingliederung nach Hungen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

Zehntverhältnisse:

1406 bekundet Oswald von Engelhausen, daß Philipp von Falkenstein-Münzenberg ihm den Zehnten zu Ober-Bessingen, 1 Drittel des Zehnten zu Nonnenroth, 1 Viertel zu Ruprechtsrode, die Vogtei und ein Hof zu Ober-Bessingen sowie einen Hof zu Engelhausen als Mannlehen verliehen habe (Solmser Urkunden 1 Nr. 692).

Kirche und Religion

Ortskirchen:

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich bei Hungen eingepfarrt (Sendort).

Patronat:

1403 stand der Patronat den Herren von Falkenstein zu; 1419 an Solms, 1436 an Solms-Braunfels, offenbar aber schon 1420 mit der Mutterkirche Hungen dem Marienstift in Lich inkorporiert; 1528 strittig zwischen Marienstift und Solms-Braunfels. In der Reformation mit Pfarrei Villingen zusammengelegt. 1900: Filiale von Villinmgen

Diakonische Einrichtung:

Gemeindepflege durch Diakonissen 1945 - 1948, 1946 – 1951 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021)

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation Mitte des 16. Jahrhunderts

Reformierter Bekenntniswechsel: 1582

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Hungen

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Nonnenroth, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10411> (Stand: 8.3.2022)