Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Glauberg

Ortsteil · 136 m über NN
Gemeinde Glauburg, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8,5 km nordwestlich von Büdingen

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Nidderau/Heldenbergen-Windecken – Glauburg/Stockheim ("Niddertalbahn I"; "Stockheimer Lieschen") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1905).

Ersterwähnung:

844-846

Siedlungsentwicklung:

Besiedlung des Befestigungsanlage vom Neolithikum bis in die keltische Latènezeit. Nach der römischen Eroberung der Wetterau bis um 300 n. Chr. keine Besiedlung des Berges. Bis zum Ende des 5. Jahrhundert alamannische Befestigung. Mittelalterliche Burganlage im 13. Jahrhundert, die in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zerstört wird. Seitdem keine Befestigung des Berges mehr.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • castrum (1247)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • 0,5-1 km südöstlich des Ortes vorgeschichtliche Festungsanlage auf hohem Basaltrücken mit ausgedehnter Ringwall- und Anschlusswallanlage sowie Vorwerken.
  • Reichsburg Glauberg im Nordostteil 1247 erwähnt, in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zerstört.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3500019, 5575470
UTM: 32 U 499944 5573680
WGS84: 50.315222° N, 8.999218° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440010010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2186, davon 1297 Acker, 328 Wiesen, 479 Wald
  • 1961 (Hektar): 547, davon 99 Wald (= 18.10 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 1114, davon 981 evangelisch (= 88.06 %), 131 katholisch (= 11.76 %)
  • 1970: 1130 Einwohner

Diagramme:

Glauberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstentum zu Stolberg-Gedern (Anteil an der Grafschaft Königstein), Amt Gedern
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Büdingen

Gericht:

  • 1820: standesherrliches Amt Gedern
  • 1821: Landgericht Ortenberg
  • 1853: Landgericht Altenstadt
  • 1879: Amtsgericht Altenstadt

Herrschaft:

1247 ist eine Urkunde mit dem s[igillum] imp[er]ii sacri castrensium de Glouburch besiegelt [Philippi, Territorialgeschichte, S. 48]

1258 urkunden universi castellani et cives in Glouburg.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1971 zur Gemeinde Glauburg

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1191: Pfarrei (ecclesia)
  • 1247: plebanus

Pfarrzugehörigkeit:

1488 gehörte Leustadt zum Kirchspiel.

Tochterpfarreien 1219: Oberau, Ortenberg

Patronat:

Erzbischöfe von Mainz, zu Lehen an Hanau, von diesen als Afterlehen an die von Büdingen. 1191 Lösung der Lehensverbände und Übertragung an das büdingische Kloster Konradsdorf.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Sansdorf 1542-1543

1600/01 scheiterte der Versuch, das reformierte Bekenntnis einzuführen.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat von St. Mariengreden, Kleinarchidiakonat des Propstes von Konradsdorf

Juden:

1830: 12, 1905: 30 Juden

1884-85 Errichtung einer Synagoge

Friedhof um 1900 angelegt

Kultur

Schulen:

vor 1600 Schule vorhanden; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1896

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Glauberg, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12094> (Stand: 21.5.2023)