Historisches Ortslexikon
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- Herzogtum Nassau 1819 – 47. Eltville
Steinheimer Hof
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Hof · 105 m über NN
Gemarkung Eltville am Rhein, Gemeinde Eltville am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Hof
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Lagebezug:
13,2 km südöstlich von Bad Schwalbach
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Siedlungsentwicklung:
Die ursprüngliche Siedlung Steinheim lag südöstlich vom heutigen Steinheimer Hof und besaß schon im 10. Jahrhundert eine Kapelle. Mit der Anlage der zisterziensischen Grangie um 1175 verlor der Ort an Bedeutung und 1526 wüst. Die Kapelle wird noch 1518 erwähnt.
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Historische Namensformen:
- Steinheim (1069 [Fälschung Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 324, S. 212-215])
- Steinheim (1060-1072)
- Steinheim (1161-1165)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa(1161-1165); curia; grangia
- Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden von Hessen aus dem Jahre 1962 als Siedlungsplatz genannt.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3438652, 5544455
UTM: 32 U 438602 5542677
WGS84: 50.033228° N, 8.142685° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
43900301006
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach (Abtei Eberbach)
- 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville
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Altkreis:
Rheingaukreis
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Steinheim geschenkt haben. Erzbischof Willigis (975-1011) verlieh den Bewohnern von Steinheim das Tauf- und Begräbnisrecht sowie die Befugnis, einen eigenen Priester zu wählen. Die Anfänge unter Kloster Eberbach lassen sich bis 1144 zurückverfolgen, die offenbar konstituierende Schenkung durch die Erben Embrichos von Steinheim wurde 1161-1165 vorgenommen. Um 1175 legte das Kloster Eberbach eine Grangie an der Stelle des jetzigen Hofes an. Der Hof blieb bis zur Aufhebung des Klosters 1803 im Besitz des Klosters und gelangte dann an das Haus Nassau.
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Zehntverhältnisse:
Der Mainzer Erzbischof Friedrich soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Steinheim geschenkt haben.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- um 1000: Kapelle, die noch 1518 stand
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Pfarrzugehörigkeit:
Ursprünglich zu Elteville gehörig. Anfang des 16. Jahrhunderts scheint der Pfarrer schon nach Oberwalluf gezogen zu sein, dessen Kapelle das Erbe der Mutterkirche antrat.
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Patronat:
Das Patronatsrecht hatte der Erzbischof von Mainz 1553 inne.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 275-276,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 66
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 575,
- Herchenröder, Rheingaukreis, S. 141-142,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 91,
- Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 317-334,
- Zitierweise ↑
- „Steinheimer Hof, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10982> (Stand: 16.8.2023)