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5914 Eltville (Rhein)
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 47. Eltville

Steinheimer Hof

Hof · 105 m über NN
Gemarkung Eltville am Rhein, Gemeinde Eltville am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Hof

Lagebezug:

13,2 km südöstlich von Bad Schwalbach

Siedlungsentwicklung:

Die ursprüngliche Siedlung Steinheim lag südöstlich vom heutigen Steinheimer Hof und besaß schon im 10. Jahrhundert eine Kapelle. Mit der Anlage der zisterziensischen Grangie um 1175 verlor der Ort an Bedeutung und 1526 wüst. Die Kapelle wird noch 1518 erwähnt.

Historische Namensformen:

  • Steinheim (1069 [Fälschung Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 324, S. 212-215])
  • Steinheim (1060-1072)
  • Steinheim (1161-1165)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa(1161-1165); curia; grangia
  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden von Hessen aus dem Jahre 1962 als Siedlungsplatz genannt.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3438652, 5544455
UTM: 32 U 438602 5542677
WGS84: 50.033228° N, 8.142685° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43900301006

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach (Abtei Eberbach)
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville

Altkreis:

Rheingaukreis

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Steinheim geschenkt haben. Erzbischof Willigis (975-1011) verlieh den Bewohnern von Steinheim das Tauf- und Begräbnisrecht sowie die Befugnis, einen eigenen Priester zu wählen. Die Anfänge unter Kloster Eberbach lassen sich bis 1144 zurückverfolgen, die offenbar konstituierende Schenkung durch die Erben Embrichos von Steinheim wurde 1161-1165 vorgenommen. Um 1175 legte das Kloster Eberbach eine Grangie an der Stelle des jetzigen Hofes an. Der Hof blieb bis zur Aufhebung des Klosters 1803 im Besitz des Klosters und gelangte dann an das Haus Nassau.

Zehntverhältnisse:

Der Mainzer Erzbischof Friedrich soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Steinheim geschenkt haben.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • um 1000: Kapelle, die noch 1518 stand

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zu Elteville gehörig. Anfang des 16. Jahrhunderts scheint der Pfarrer schon nach Oberwalluf gezogen zu sein, dessen Kapelle das Erbe der Mutterkirche antrat.

Patronat:

Das Patronatsrecht hatte der Erzbischof von Mainz 1553 inne.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Steinheimer Hof, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10982> (Stand: 16.8.2023)