Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Gammelsbach

Stadtteil · 280 m über NN
Gemeinde Oberzent, Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14,5 km südwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Langgezogene Siedlung am Gammesbach im Buntsandsteingebiet bei doppelseitiger Tallage

Historische Namensformen:

  • Gaminesbach (772) [Flußbezeichnung]
  • Gamenesbach (795)
  • Gammelspach (1354)
  • Gamelspach (1426)
  • Gammelsbach (1437)
  • Gamelspach (1462)
  • Gamelspach
  • Gampelspach (1487)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3497576, 5487695
UTM: 32 U 497502 5485939
WGS84: 49.526067° N, 8.965479° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437016060

Frühere Ortskennziffer:

437002050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 5960, davon 931 Acker, 357 Wiesen, 4587 Wald
  • 1961 (Hektar): 1490, davon 1143 Wald (= 76.71 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 538 Einwohner
  • 1961: 799, davon 694 evangelisch (= 86.86 %), 93 katholisch (= 11.64 %)
  • 1970: 940 Einwohner

Diagramme:

Gammelsbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • Zentgericht Beerfelden
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: Freienstein Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1879: Amtsgericht Beerfelden
  • 1968 Amtsgericht Michelstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1971 zur Gemeinde Beerfelden, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1354 verkaufen Arnold von Freienstein und seine Ehefrau ihren Teil an dem Dorf Gammelsbach mit Zubehör, ausgenommen die eigenen Leute, um 290 Pfund Heller an Schenk Konrad von Erbach. 1366 bewilligt Pfalzgraf Ruprecht, dass Schenk Konrad von Erbach seine Ehefrau Margarete, Tochter des Schenken Konrad von Erbach, genannnt Rauch, auf die Hälfte des Dorfes bewittumt. 1426 hat Bechtold Echter 1 Hube mit Zubehör, genannt Kolben Hube, die nach Freienstein gehört und Waldauer Lehen ist, von Schenk Konrad von Erbach zu Lehen. 1443 belehnt Kurfürst Ludwig von der Pfalz Schenk Konrad mit Gammelsbach. 1462 ist Gammelsbach Teil eines Wittums der Margarete von Hohenlohe, Ehefrau des Schenk Philipp von Erbach. 1653 Pfälzischer Lehnsbrief für die Grafen von Erbach, desgl. 1720. 1692 kauft Graf Georg Ludwig von Erbach-Breuberg von den Erben des verstorbenen Hammerschmieds Peter Meckes den unter Schloß Freienstein gelegenen Hammer mit Zubehör. 1806 gelangt der Ort mit dem Erbach-Fürstenauischen Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse:

1398 belehnt Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach mit zwei Teilen am Zehnten. Desgleichen 1532 Pfalzgraf Ludwig an Schenk Valentin von Erbach

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Zum Kirchspiel Beerfelden gehörig

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Beerfelden, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Beerfeldener Pfarrer Michael Balneator ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1828 und 1878

Wirtschaft

Wirtschaft:

1692 kauft Graf Georg Ludwig von Erbach-Breuberg von den Erben des verstorbenen Hammerschmieds Peter Meckes den unter Schloss Freienstein gelegenen Hammer mit Zubehör.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gammelsbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13978> (Stand: 14.8.2023)