Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Haingrund

Ortsteil · 240 m über NN
Gemeinde Lützelbach, Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14,5 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Offenes Dorf mit regellosem Grundriss im Buntsandsteingebiet bei doppelter Gehängelage.

Ersterwähnung:

1248

Siedlungsentwicklung:

Walderlenbach war der untere Teil des Dorfes Haingrund und der obere Teil von Seckmauern. Bis ins 17. Jahrhundert dominiert die Bezeichnung Walderlebach, bevor sich dann Haingrund durchzusetzen beginnt.

Historische Namensformen:

  • Walterlebach (1248)
  • Walterlbach (1366)
  • Walterlebach (1408)
  • Walterlebach (1432)
  • Walt Irlebach (1454)
  • Wolterlbach (1473)
  • Walterlebach (1532)
  • Hengrunder Gadden (1432)
  • Haingrund (1685)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3507227, 5514147
UTM: 32 U 507149 5512381
WGS84: 49.76386° N, 9.099269° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437010020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1307, davon 401 Acker, 99 Wiesen, 764 Wald
  • 1961 (Hektar): 814, davon 155 Wald (= 19.04 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1730: 5 wehrfähige Männer und 4 Beisassen (Haingrund), 4 wehrfähige Männer und 3 Beisassen (Walterlebach)
  • 1961: 551, davon 358 evangelisch (= 64.97 %), 191 katholisch (= 34.66 %)
  • 1970: 713 Einwohner

Diagramme:

Haingrund: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Lützelbach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • 1432: gehört Haingrund zum Zentgericht Lützelbach
  • 1820: standesherrliches Amt Breuberg
  • 1822: Landgericht Höchst
  • 1879: Amtsgericht Höchst

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 zur Gemeinde Steinbachtal

Am 1.8.1972 zur Gemeinde Lützelwiebelsbach

Am 1.7.1973 Umbenennung in Gemeinde Lützelbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1366 entscheidet König Karl IV. zwischen Erzbischof Gerlach von Mainz und Graf Eberhard von Wertheim, dass Seckmaern und Walterlbach dem letzteren verbleiben soll. 1454 fallen Abgaben von Walterlebach an das Amt Otzberg.
  • 1806 mit der Breubergischen Zent Lützelbach an das Großherzogtum Hessen

Zehntverhältnisse:

1408 hat Fritz von Erlebach zwei Teile des Zehnten zu Walterlebach von Graf Johann von Wertheim zu Lehen.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Walderlebach gehört im 16. Jahrhundert zum Send Wörth. Mutterkirche zunächst Raibach, dann Seckmauern.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich unter den Grafen von Wertheim ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1878

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Haingrund, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13984> (Stand: 5.4.2022)