Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Mittel-Kinzig

Dorf · 219 m über NN
Gemeinde Bad König, Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Offenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei einseitiger Tallage.

Historische Namensformen:

  • Chinzichen (1. Drittel 9. Jahrhundert)
  • Chinciheru marcu (Ende 9. Jahrhundert)
  • Mitteldorf zu Kintze (1398-1400)
  • Mittel Dorf Kintzig (1503)
  • Mithel Küntzig (2. Hälfte 16. Jahrhundert)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1. Drittel 9. Jahrhundert)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3496538, 5513600
UTM: 32 U 496464 5511834
WGS84: 49.758975° N, 8.95091° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437001060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 764, davon 326 Acker, 94 Wiesen, 341 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 107 Einwohner
  • 1970: 113 Einwohner

Diagramme:

Mittel-Kinzig: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Zur Klinger Mark gehörig
  • In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ghört die Hühnergasse zu Mittel-Kinzig.
  • 1787: Kurfürstentum Pfalz, Oberamt Otzberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Otzberg
  • 1805: Herren von Löwenstein-Wertheim (durch Tausch), Amt Habitzheim
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Habitzheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Habitzheim (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig) (betrifft Mittel-Kinzig und die beiden Pfälzerhöfe)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • Centgericht Kirch-Brombach
  • 1806: Niedere Gerichtsbarkeit weiter bei Löwenstein-Wertheim
  • 1820: standesherrliches Amt Habitzheim
  • 1822: Landgericht Höchst
  • 1879: Amtsgericht Höchst

Gemeindeentwicklung:

Am 1.5.1951 zur Gemeinde Ober-Kinzig

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Bad König

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • (1398-1400) verleiht Pfalzgraf Ruprecht das Mitteldorf zu Kintze Ulrich von Roden und hat Peter Bach seinen Teil an dem Mitteldorf zu Fuldischem Lehen von Pfalzgraf Ruprecht. Zugleich trägt Heinrich Meynloch von Hawmaden Mittel-Kinzig halb vom Pfalzgrafen zu Lehen. 1503 belehnt Pfalzgraf Philipp die Schwerstern des verstorbenen Hans Meylach von Heywaden nach fuldischem Recht mit dem halben Dorf. 1654 belehnt Pfalzgraf Karl Ludwig den Hoahnn Pleickard Gas von Otzberg mit dem einst von Hans Meilach von Heumadten innegehabten halben Dorf und dem Teil, den vormals Heinrich Wanbold innehatte. 1805 durch Tausch an Löwenstein, 1806 an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse:

1503 ist der halbe Zehnte Pfälzisches Lehen.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

zu Kirchbrombach

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.

Wirtschaft

Wirtschaft:

1839 Vorkommen von Kupfererzen

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Mittel-Kinzig, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13962> (Stand: 22.7.2019)