Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5522 Freiensteinau
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 90. Hintersteinau
Hintersteinau
-
Stadtteil · 368 m über NN
Gemeinde Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
8,5 km nordwestlich von Schlüchtern
-
Ersterwähnung:
(780-817)
-
Historische Namensformen:
- Steinaha (780-817) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi Band 2, S. 222, Nr. 311, fol. 115vb = Dronke, Traditiones Capitulum 42 Nr. 311, unklar, ob auf Steinau, Hintersteinau oder Freiensteinau zu beziehen]
- vicus Steinnahoa (1118)
- Stenaha pagus (1144)
- Steinaha (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Hungerensteyna (1284)
- Hungersteyna (1299)
- Hingerstenaw (1535)
- Hindersteina (1545)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3533280, 5586878
UTM: 32 U 533192 5585083
WGS84: 50.416839° N, 9.467197° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
435028020
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 1232, davon 539 Acker (= 43.75 %), 361 Wiesen (= 29.30 %), 240 Holzungen (= 19.48 %)
- 1961 (Hektar): 1232, davon 319 Wald (= 25.89 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1538: 45 Steuernde
- 1633: 72 Haushaltungen und 3 Gefreite
- 1753: 111 Haushaltungen, darunter 503 Personen (inklusive 3 Juden)
- 1812: 111 Feuerstellen, 887 Seelen
- 1885: 731, davon 640 evangelisch (= 87.55 %), 2 katholisch (= 0.27 %), 89 Juden (= 12.18 %)
- 1961: 739, davon 665 evangelisch (= 89.99 %), 64 katholisch (= 8.66 %)
- 1970: 730
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- undatiert: trimbergisches Gericht Schlüchtern
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schlüchtern
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Steinau (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Steinau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Steinau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
-
Altkreis:
Schlüchtern
-
Gericht:
- Amtsgericht Schlüchtern
- 1822: Justizamt Steinau
- 1850: Justizamt Schlüchtern
- 1867: Amtsgericht Schlüchtern
-
Gemeindeentwicklung:
Am 01.07.1974 in die Stadt Steinau an der Straße eingegliedert.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 800 erhält Kloster Fulda eine Privatschenkung in Steinau aus den Händen des Egilolf und seiner Gattin Lantsunt.
- 1305 verkauft Konr. Herr von Trimberg an Schlüchtern seine Vogtei über Hintersteinau, würzburgisches Lehen, und behält sich nur den Blutbann vor. Später hatte Hanau die Oberhoheit, Schlüchtern war Grundherr.
-
Zehntverhältnisse:
1167 im Besitz des Klosters Schlüchtern
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- 1167: Kirche (basilica)
- 1473: Pfarrer Eckhart von Hintersteinau
-
Patrozinien:
- Kilianus (Kilian) (vermutet)
-
Pfarrzugehörigkeit:
1167 Filial- und Eigenkirche von Kloster Schlüchtern. Ursprünglich von einem Konventualen des Klosters versehen. Um 1470 zur Pfarrei erhoben, zu der Klesberg als Filialkirche gehörte. Von Ürzell gehörte ein Teil des Ortes zur Pfarrei, ebenso 1602 die Dörfer Wallroth und Reinhards.
-
Patronat:
Der Abt von Schlüchtern das Patronatsrecht inne.
-
Diakonische Einrichtung:
Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
-
Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Hiob Hopf seit 1543
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
-
Kirchliche Mittelbehörden:
1464/65: Bistum Würzburg
-
Juden:
Provinzial-Rabbinat Hanau
1835: 38; 1861: 72; 1905: 72; 1932/33: 16 Juden
1754: erstmals13 Juden im Ort erwähnt.
Im 20 Jahrhundert ist die Mitgliederzahl der Gemeinde rückläufig. Vor 1933 lebten nur noch 20 oder 25 Juden im Ort.
Berufe: Landwirtschaft und Viehhandel
Synagoge: Haus Nr. 51; lange vor 1933 wurde sie nicht mehr genutzt, Kultgegenstände waren bereits nach Schlüchtern gebracht worden.
Friedhof Flieden für die Gemeinde zuständig.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Hintersteinau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11422> (Stand: 28.11.2022)