Historisches Ortslexikon
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 96. Schlüchtern
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 91. Neuhof
Wallroth
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Stadtteil · 392 m über NN
Gemeinde Schlüchtern, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5,5 km nordwestlich von Schlüchtern
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Ersterwähnung:
1167
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Siedlungsentwicklung:
Nach einem Vermerk im Schlüchterner Repertorium ist Wesselrode eine wüstgefallene Vorgängersiedlung, an deren Stelle dann Wallroth entsteht. Der untere Dorfbereich im Norden, in dem sich die Möllersch-Mühle befand, wurde ursprünglich als Mühldorf bezeichnet. 1787 ist noch die Rede von Wallroth mit Mühldorf, 1812 heißt es, der untere Teil dieses Orts wird Mühldorf genannt.
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Historische Namensformen:
- Wesilhilderode, in (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Weselrode
- Weseldrode (1303)
- Weselderode (1331)
- Weselnrode (1387)
- Walrode (1481)
- Wesselrode
- Wallroth (Mühldorf) [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1303);
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3535467, 5584358
UTM: 32 U 535378 5582564
WGS84: 50.394058° N, 9.497729° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435025130
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 949, davon 437 Acker (= 46.05 %), 294 Wiesen (= 30.98 %), 124 Holzungen (= 13.07 %)
- 1961 (Hektar): 949, davon 162 Wald (= 17.07 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1538: 32 Steuernde
- 1587: 34 Schützen, 7 Spießer
- 1633: 58 Haushaltungen und 2 Gefreite
- 1753: 68 Haushaltungen mit 365 Personen
- 1812: 72 Feuerstellen, 561 Seelen
- 1885: 551, davon 550 evangelisch (= 99.82 %), 1 katholisch (= 0.18 %)
- 1961: 775, davon 702 evangelisch (= 90.58 %), 73 katholisch (= 9.42 %)
- 1970: 824
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schlüchtern
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Steinau (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Steinau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Steinau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Schlüchtern
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Gericht:
- 1822: Justizamt Steinau
- 1850: Justizamt Schlüchtern
- 1867: Amtsgericht Schlüchtern
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Gemeindeentwicklung:
Seit 31.12.1971 Ortsteil der Stadt Schlüchtern.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Dorf des Klosters Schlüchtern, das bereits 1167 hier Besitz hatte, diesen noch vergrößern konnte und schließlich 1447 den Anteil des fuldischenKlosters Frauenberg und 1452 den Jorgs von Schlüchtern erwerben konnte. Dieser hatte 1459 noch den hanauischen Teil zu Lehen.
- 1331 hatte der Abt von Schlüchtern hier neben dem Haupthof 2 Kurhufen, 10 halbe Kurhufen, 5 Lehengüter, eine Mühle, ein Eigenlehen, 2 weitere Halbhufen, Kurhufen genannt und 3 weitere Lehengüter, insgesamt also 24 einzelne Besitztitel
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1481: Kirchweihe
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Patrozinien:
- Antonius; Hubertus; Wendelinus; Margaretha [1481]
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Pfarrzugehörigkeit:
1602 Filiale der Pfarrei Hintersteinau, 1719 von ihr getrennt und seitdem selbstständige Pfarrei der Klasse Schlüchtern mit den Filialen Breitenbach und Kressenbach.
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Diakonische Einrichtung:
1947 - 1955 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Da bis 1719 Filial von Hintersteinau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hintersteinauer Pfarrer Hiob Hopf ab 1543.
Erster eigener evangelischer Pfarrer: Johann Kaspar Schultheiss 1719-1743.
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Mühldorf mit sogenannter "Möllersch"-Mühle im unteren Dorfbereich
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 89
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 492
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 434-435
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern, S. 158-159, 175
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 793ff.
- Zitierweise ↑
- „Wallroth, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12564> (Stand: 14.8.2023)