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5623 Schlüchtern
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 96. Schlüchtern

Gundhelm

Stadtteil · 285 m über NN
Gemeinde Schlüchtern, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Schlüchtern

Ersterwähnung:

1167

Siedlungsentwicklung:

1423 als Wüstung bezeichnet, soll der damalige Pfandinhaber von Eberstein Leute hierhinbringen.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Oberzell/Mottgers-Nord.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1423 Wüstung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3545161, 5581198
UTM: 32 U 545068 5579405
WGS84: 50.364988° N, 9.63367° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435025040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 891, davon 348 Acker (= 39.06 %), 445 Wiesen (= 49.94 %), 9 Holzungen (= 1.01 %)
  • 1961 (Hektar): 1176, davon 384 Wald (= 32.65 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1587: 11 Vollgerüstete, 40 Schützen, 19 Spießer
  • 1633: 78 Haushaltungen
  • 1747: 57 Haushaltungen
  • 1812: 74 Feuerstellen, 493 Seelen
  • 1885: 780, davon 779 evangelisch (= 99.87 %), 1 katholisch (= 0.13 %)
  • 1961: 626, davon 591 evangelisch (= 94.41 %), 28 katholisch (= 4.47 %)
  • 1970: 635

Diagramme:

Gundhelm: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1544: Amt Brandenstein
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Brandenstein
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Brandenstein (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Altengronau
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Schlüchtern

Gericht:

  • 1453 zum Gericht Schwarzenfels.
  • Amtsgericht Schlüchtern
  • 1822: Justizamt Steinau / Assistenzamt Schlüchtern
  • 1832: Justizamt Schlüchtern
  • 1867: Amtsgericht Schlüchtern

Gemeindeentwicklung:

Seit 01.12.1969 Ortsteil der Stadt Schlüchtern.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1167 gehört das Dorf dem Kloster Schlüchtern.
  • 1311 hatte der Herr von Hanau die Obrigkeit inne.
  • 1423 ist der Herr von Eberstein Pfandinhaber.

Zehntverhältnisse:

1331 besitzt der Abt von Schlüchtern den Zehnten in der Pfarrei Gundhelm.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1167: Kirche (basilica)

Pfarrzugehörigkeit:

1167 Filialkirche von Ramholz als Eigenkirche des Klosters Schlüchtern, 1556 von Sterbfritz aus versehen.

1593 war Oberkalbach Filiale von Gundhelm.

Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Schwarzenfels ist Hutten Filial.

Diakonische Einrichtung:

1926 Diakonissenstation mit einer Schwester Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 326

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Valentin Kolb 1549

Reformierter Bekenntniswechsel

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Am Südostausgang des Ortes lagen an einem aus den Wiesenquellen abgeleiteten Betriebsgraben die Obermühle, am westlichen Ortsrand an der Vereinigung von Schwarzbach und Weißbach die Johannesmühle (auch Waldmühle oder Hilbergsmühle genannt) und unterhalb der Obermühle an einem von der Weißbach abgeleiteten Betriebsgraben die Gaemühle.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gundhelm, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12520> (Stand: 31.3.2022)