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Landgrafschaft Hessen-Homburg 1828 – 1. Amt Homburg [westlicher Teil]

Römerkastell Feldberg

Wüstung · 704 m über NN
Gemarkung Niederreifenberg, Gemeinde Schmitten, Hochtaunuskreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

Das Römerkastell Feldberg liegt 12,4 km nordwestlich von Bad Homburg.

Lage und Verkehrslage:

Das Kastell liegt 4,7 km südlich von Schmitten.

Siedlungsentwicklung:

Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. hatten die Römer unter Domitian an dieser Stelle einen Wachturm errichtet, um die Paßstraße Am Roten Kreuz unweit des Feldbergs zu kontrollieren. Nach der Mitte des 2. Jahrhunderts nahmen die Überfälle der Germanen aber in einem Maße zu, dass sich die Römer gezwungen sahen an dieser Stelle ein Kastell zu errichten.

Um eine reibungslose Wasserversorgung zu gewährleisten, wählte man die Mulde ziwschen Großem und Kleinem Feldberg dicht bei der Weilquelle als Bauplatz. Mit 700m Höhe ist das Kastell das höchst gelegene römische Kastell in Deutschland. Eine Mauer mit vier abgerundeten Ecktürmen umgaben das Lagerinnere. Die Anlage verfügte üner vier Tore. Innerhalb der Anlage befanden sich ein Fahnenheiligtum, das zentrale Stabsgebäude (principia), ein Magazin (horreum) sowie das Haus des Kommandanten und die Mannschaftsbaracken. Das Haupttor der Anlage ist auf den in 100 m Entfernung verlaufenden Limes gerichtet, der hier zwei Durchgänge für den grenzverkehr besaß. Die 0,7 ha große Anlage bot als Numeruskastell Platz für eine Besatzung von 150-200 Mann. Als dort stationierte Einheit lässt sich die Exploratio Halicanensium nachweisen, eine vermutlich aus Halicanum im heutigen Ungarn stammende leichte, teilweise berittene Aufklärungseinheit.

Die ersten Ausgrabungen wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Die letzen Grabungen wurden in den Jahren 1926-28 vorgenommen.

Bezeichnung der Siedlung:

  • Römerkastell

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

  • Zwischen Kastell und Limes lag das Kastellbad, welches im Volksmund als "Heidenkirche" bezeichnet wurde. Im Südwesten und Südosten des Kastells standen die Gebäude eines kleinen Kastelldorfes.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3460420, 5565872
UTM: 32 U 460361 5564086
WGS84: 50.22761° N, 8.444271° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43400905001

Verfassung

Altkreis:

Main-Taunus-Kreis

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Römerkastell Feldberg, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11694> (Stand: 10.8.2023)