Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Crumstadt

Ortsteil · 91 m über NN
Gemeinde Riedstadt, Landkreis Groß-Gerau 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11,6 km südlich von Groß-Gerau

Ersterwähnung:

1248

Historische Namensformen:

  • Crumbstat (1248)
  • Crummestat (1261)
  • Crvmbestat (1276)
  • Krumstad (1394)
  • Crumstat (1401)
  • Kromstad (1403)
  • Krumstad (1404)
  • Kromstat (1404)
  • Crumpfstat (1414)
  • Krumstat (1444)
  • Crumstaid (1461)
  • Krompstaidt (1471)
  • Cromstaitt (1504)
  • Croymbstat (1509)
  • Krumstatt (1528)
  • Crombstat (1601)
  • Crumstatt (1778)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3464913, 5519613
UTM: 32 U 464852 5517845
WGS84: 49.812019° N, 8.511465° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

433011010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 5630, davon 4363 Acker, 595 Wiesen, 431 Wald
  • 1961 (Hektar): 1264, davon 41 Wald (= 3.24 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 121 Hausgesessene
  • 1961: 2259, davon 1734 evangelisch (= 76.76 %), 488 katholisch (= 21.60 %)
  • 1970: 2678 Einwohner

Diagramme:

Crumstadt: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau

Altkreis:

Groß-Gerau

Gericht:

  • 1821: Landgericht Groß-Gerau
  • 1839: Landgericht Gernsheim
  • 1879: Amtsgericht Gernheim
  • 1934: Amtsgericht Groß-Gerau

Gemeindeentwicklung:

31.10.1937: Umgemeindung eines Teils von Crumstadt nach Allmendfeld

Am 1.1.1977 zur Gemeinde Riedstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1248 verpfändet K. Wilhelm die villa imperi Crumbstat dem Graf Dieter von Katzenelnbogen.
  • 1252 verkaufen die von Wolfskehlen das zu ihrer comecia gehörige Dorf dem Erzbischof Gerhard von Mainz (wird rückgängig gemacht).
  • 1407 empfängt Graf Johann von Katzenelnbogen die Hälfte des Dorfes von Pfalzgraf Ludwig als Burglehen zu Oppenheim.
  • 1447 tauschen Hans von Wolfskehlen und Graf Philipp von Katzenelnbogen Güter zu Crumstadt.
  • 1794 Pacht- und Zinsherrn: das Viktorstift und das Domstift zu Mainz
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1335: Kapelle

Patrozinien:

  • Maternus

Pfarrzugehörigkeit:

Bis zur Einführung der Reformation Filial von Hofheim, 1535 zur Pfarrei erhoben.

Patronat:

1535: Hessen, vorher von Bickenbach und Erbach

Diakonische Einrichtung:

1907 - 1967 Gemeindepflege durch Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt; Arbeit im Kindergarten 1900 - 1926, 1939 - 1941, 1945 -1956 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen besteht 1900 Kleinkinderschule; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Hofheim, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hofheimer Pfarrer Balthasar Kaldenbach ab 1530. 1535-1545 ist dieser Pfarrer von Crumstadt.

Kirchliche Mittelbehörden:

St. Viktor in Mainz; Bensheim

Juden:

1932/33: 44 Juden

Die Synagoge lag in der Bismarckstrasse 33. Es gab eine Mikwe und ein Schächteramt im Ort. Zudem gab es jüdischen Religionsunterricht.

Kultur

Schulen:

1584 Gründung einer Schule; 1810 Aufteilung in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulhäuser von 1740 und 1846

Wirtschaft

Mühlen:

1471 werden Crumstadt und Dornheim von Graf Philipp von Katzenelnbogen in die Hörtermühle zu Pfungstadt gebannt.

1927: Bruchmühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Crumstadt, Landkreis Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13799> (Stand: 8.8.2023)