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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 27. Erbach

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Fürth

Ortsteil · 193 m über NN
Gemeinde Fürth, Landkreis Bergstraße 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10 km östlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage:

Stadt mit komplexem, unregelmäßigem Grundriss im Weschnitztal des vorderen Odenwaldes zwischen Heppenheim und Erbach. Siedlungsstruktur ausgerichtet entlang der B 38 von Südwest nach Nordost. Kirche in zentraler Lage direkt an der Bundesstraße. Endbahnhof der Weschnitztalbahn im südwestlichen Stadtkern. Moderne Siedlungserweiterung in alle Richtungen. Gewerbegebiet im Südwesten. Die Stadtteile sind rings um die Stadt verteilt. Zu ihnen gehören Lörzenbach und Fahrenbach im Südwesten, Steinbach im Südosten, Kröckelbach, Krumbach, Brombach und Weschnitz im Nordosten sowie Ellenbach, Linnenbach, Erlenbach und Seidenbach im Nordwesten.

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Weinheim – Fürth ("Weschnitztalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1895) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.9.1966.

Ersterwähnung:

773

Historische Namensformen:

  • Furte (773, 795)
  • Furde (1023, 1094)
  • Fürte, Furte, zu (1344)
  • Forte, Furte, zu (1349)
  • Furten (1350)
  • Furte in dem Odenwalde (1355)
  • Pfürt (1418)
  • Forte (1426)
  • Furette (1431)
  • Führt (1611)
  • Fürth (1612)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3484562, 5501608
UTM: 32 U 484493 5499847
WGS84: 49.650967° N, 8.785175° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

431007050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3438, davon 2042 Acker, 407 Wiesen, 988 Wald; Fürther Centwald: 1122 Morgen, davon 38 Wiesen, 1065 Wald
  • 1961 (Hektar): 1212, davon 506 Wald (= 41.75 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 1101 Einwohner
  • 1961: 3626, davon 983 evangelisch (= 27.11 %), 2589 katholisch (= 71.40 %)
  • 1970: 4755 Einwohner

Diagramme:

Fürth: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Cent Fürth
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
  • 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis:

Bergstraße

Gericht:

  • 1821-1879: Landgericht Fürth
  • seit 1879: Amtsgericht Fürth

Gemeindeentwicklung:

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Fürth. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Fürth.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 795: Kloster Lorsch
  • 1803: an Hessen

Zehntverhältnisse:

1349: Burggraf zu Starkenburg

1355: Ritter von Heinsbach

1480: Kellerei Heppenheim

1632: Kloster Lorsch

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Um 1100: ecclesia

Patrozinien:

  • Johannes Baptista (der Täufer) [1393]

Patronat:

um 1100: Kloster Lorsch

1464: Pfalz

1505: an Kloster Limburg

1508: Hl. Geiststift Heidelberg

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Theodor Wesselius vor 1565-1577, bei der Einführung des lutherischen Bekenntnisses abgesetzt

Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, 1577 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert, 1624 katholisch, 1631 unter den Schweden für einige Jahre wieder reformiert, anschließend endgültig katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim

Kultur

Schulen:

um 1570 Schule vorhanden; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1848

Wirtschaft

Mühlen:

Heinz Reitz (s. Literatur) hat insgesamt 15 Mühlen verzeichnet (einschließlich Brombach, Ellenbach, Krombach, Lörzenbach und Weschnitz). Zur eigentlichen Ortsgemarkung gehören 6 Mühlen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Fürth, Landkreis Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13075> (Stand: 6.7.2023)