Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Rodenhausen

Ortsteil · 280 m über NN
Gemeinde Lohra, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

ca. 17,5 km südwestlich Marburg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf breit auslaufendem Feldrücken inmitten zweier flacher Bachtäler. Kirche mit viereckig ummauertem Kirchhof in zentraler Lage.

Straße von Erdhausen führt mitten durch den Ort und stößt etwa 1 km südöstlich auf die Straße Seelbach-Frankenbach bzw. Oberweidbach. Die alte Köln-Leipziger Messestraße führte von Seelbach Richtung Niederweidbach. Alte Straße Wetzlar bzw. Gießen-Gladenbach-Biedenkopf 1,5 km westlich Rodenhausen.

Ersterwähnung:

1215

Siedlungsentwicklung:

Flurnamen Burgacker 0,6 km westlich Rodenhausen

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1927/30

Älteste Gemarkungskarte:

1782

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3468901, 5620883
UTM: 32 U 468839 5619075
WGS84: 50.722637° N, 8.558545° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534013070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 530 stellbares Land, 460 Wiesen, 12 Gärten, 22 Triesche, 287 Wald
  • 1885 (Hektar): 458, davon 135 Acker (= 29.48 %), 44 Wiesen (= 9.61 %), 227 Holzungen (= 49.56 %)
  • 1961 (Hektar): 461, davon 205 Wald (= 44.47 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 10 hausgesessene 1577: 13 hausgesessene (einschließlich 3 Witwen). 1681: 21 hausgesesseneMannsch. 1746: 39 Haushalte 1838: 195, 1885: 198, 1925: 221, 1939: 226, 1950: 300, 1961: 227 Einwohner - 1861: 191 evangelisch-lutherisch Einwohner 1961: 211 evangelisch, 12 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 8 zweispänn., 2 einspänn. Ackerleute, 3 Einläuftige 1746: 3 Schmiede, 1 Schneider, 1 Dachdecker, 2 Wirte. 1838 (Familien): 26 Ackerbau, 6 Gewerbe, 5 Tagelöhner 25 nutzungsher., 13 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger. 1961 (Erwerbspersonen): 98 Land- und Forstwirtschaft, 31 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 198, davon 198 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 227, davon 211 evangelisch (= 92.95 %), 12 katholisch (= 5.29 %)

Diagramme:

Rodenhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1374: Gericht Lohra, das seit 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt ist
  • 1686: Amt Fronhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Marburg

Gericht:

  • 1821: Justizamt Fronhausen
  • 1867: Amtsgericht Fronhausen
  • 1948: Amtsgericht Marburg

Gemeindeentwicklung:

Zum 31.12.1971 wurde Rodenhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Lohra eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1357 hat der Landgraf Einkünfte aus Güterbesitz; 1494 sind dem Landgraf 3 Pflüge in R. dienstbar. - Vor 1359 erwerben die von Weitershausen und von Elkershausen Güterbesitz; in die Ganerbschaft eines Hofes tritt 1359 Stift Wetter ein. - Der Zehnte ist 1404 solms. Lehen der Vögte von Fronhausen
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577 und 1582: Pfarrei, vor der Reformation scheint die Pfarrei noch nicht bestanden zu haben.

seit 1590: Vikariat von Kirchvers

Patronat:

1577 im Besitz der von Rodenhausen zu Daubringen

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606(?), 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Lohra

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Zoll:

Bis 1592 befand sich 0,7 km südlich Rodenhausen beim Schlag in der Landhege eine Landzollstätte mit Blockhaus.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Rodenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9282> (Stand: 29.3.2022)