Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Ziegenhagen
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Stadtteil · 208 m über NN
Gemeinde Witzenhausen, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
7,5 km nordwestlich von Witzenhausen
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Lage und Verkehrslage:
Langgestreckte Siedlung am Nordostrand des Kaufunger Waldes am Rautenbach, unmittelbar an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Kirche in zentraler erhöhter Lage, einige Gehöfte auf nach Nordosten hängendem Sporn über dem Rautenbach und einmündendem Nebengewässer, im Talgrund kleine Erweiterung beiderseits des Baches
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Ersterwähnung:
1357
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Siedlungsentwicklung:
In der Gemarkung Reste der Landwehr, die von der Fulda bei Knickhagen über Landwehrhagen, Uschlag, Nienhagen, Ziegenhagen nach Hedemünden an der Werra zieht
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Glashütte und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Ziegenhagen.
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Historische Namensformen:
- Czygenhaine, in deme (1357) [HStAM Best. Urk. 13 Nr. 5349]
- Cziegenhayn, pober dem; Cziegenhayn (1456) [K. A. Eckhardt, Ziegenberger Salbuch 1456, S. 16]
- Czeginhain (1466) [A. Eckhardt, Geschichte der Ämter Ziegenberg und Ludwigstein, in: O. Perst (Hrsg.), Festschrift für Karl August Eckhardt, S. 111-144, hier S. 118; HStAM Bestand S Nr. 9]
- Ziegenhage (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 5]
- Ziegenhagen (1747) (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
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Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1456, 1466)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Burg Ziegenberg
- Burghagen
- Burgmühle (Hegemühle)
- Gutsbezirk Glashütte
- Neufriemen (Forsthaus)
- Rautenbachtal
- Wolfsburg
- Ziegenberg
- Burg Ziegenberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Herrenhaus Ziegenberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
- In der Gemarkung Reste der Landwehr, die von der Fulda bei Knickhagen über Landwehrhagen, Uschlag, Nienhagen, Ziegenhagen nach Hedemünden an der Werra zieht
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Umlegung der Flur:
eingeleitet 1966
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Älteste Gemarkungskarte:
1835
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3552511, 5692577
UTM: 32 U 552416 5690739
WGS84: 51.365493° N, 9.752929° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636016170
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Flächennutzungsstatistik:
- 1745: 601 Acker
- 1961 (Hektar): 1923, davon 1563 Wald (= 81.28 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1466: 9 Hausgesesse
- 1585: 29
- 1745: 171 Einwohner
- 1747: 38 Mannschaften mit 35 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1961: 512, davon 409 evangelisch (= 79.88 %), 99 katholisch (= 19.34 %)
- 1970: 506 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1456, 1466 und 1494: Landgrafschaft Hessen, Amt Ziegenberg
- 1569 und 1747: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Witzenhausen
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Gericht:
- 1456: Gericht landgräflich
- 1569: Gericht von Buttlar
- 1747: Niederes und peinliches Gericht von Buttlar
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1822: Justizamt Witzenhausen
- 1834: Justizamt Witzenhausen II
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Witzenhausen
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Herrschaft:
1456 hat der Landgraf von Hessen Gericht, Gebot, Verbot und Dienst inne.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung in die Stadtgemeinde Witzenhausen, deren Stadtteil Ziegenhagen wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1357: Die von Hanstein sollen unter anderem von Landgraf Heinrich einen Hof in Ziegenhagen erhalten.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1456: Kirchhof
- Vorreformatorischer Bruchsteinbau mit Fassadenturm, 1606 erweitert
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Pfarrzugehörigkeit:
1569-75: Pfarrer von Ziegenhagen versieht die Pfarrei Gertenbach mit.
1745 und 1780: Mutterkirche mit Filiale Laubach und Ziegenberg
1780: Eingepfarrt ist die Hegemühle
1850: Filiale Laubach faktisch, 1855 definitiv abgetrennt (an Hannover)
1782: Eingepfarrt Glashütte, Hof Ziegenberg mit Hof- oder Hegemühle
1925: Eingepfarrt Ziegenberg und Glashütte
1984 erfolgt die Auflösung der Pfarrstelle in Ziegenhagen, das als Vikariatgemeinde in das Kirchspiel Gertenbach eingegliedert wird.
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Patronat:
1569 und jetzt: von Buttlar auf Ziegenberg
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Winter vor 1556 bis nach 1579(83)
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archpresbytariat vielleicht Witzenhausen
Archdiakonat Heiligenstadt
Vor 1613 und 1872: Klasse
1923 und jetzt: Kirchenkreis Witzenhausen
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Wirtschaft:
1494: Glashütte
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis, Bd. III: Altkreis Witzenhausen, S. 697-708
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 165 f.
- A. Eckhardt, Geschichte der Ämter Ziegenberg und Ludwigstein, in: O. Perst (Hrsg.), Festschrift für Karl August Eckhardt, S. 111-144
- K. A. Eckhardt, Ziegenberger Salbuch 1456, S. 16-24
- E. Schröder, Ziegenhagen, in: Deutsche Namenkunde. Gesammelte Aufsätze zur Kunde deutscher Personen- und Ortsnamen, 2. Aufl. 1944, S. 282-285
- Zitierweise ↑
- „Ziegenhagen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7374> (Stand: 21.1.2025)