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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 17. Ermschwerd
Gerichtsstätten
Tanzplatz in Blickershausen

Weitere Informationen

Blickershausen

Stadtteil · 134 m über NN
Gemeinde Witzenhausen, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6 km nordwestlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß an der Rautenbachmündung in die Werra um die viereckig ummauerte Kirche, westlich anschließend Gut

Ersterwähnung:

1292

Historische Namensformen:

  • Blikershusen, de (1292) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 87, Nr. 87]
  • Blikirshusen, de (1331)
  • Bligkershusen, von (1371)
  • Blykershusen, zu (1414)
  • Blickerßhusen, benedder (1456)
  • Blickershusen, das dorff (1456)
  • Blichkershusßen, in (1489)
  • Blickershaußen (1681)
  • Blüchershausen (1747)
  • Blückershausen (1747)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1350: Dorf
  • 1409: villa
  • Um 1440: wüst
  • 1456: Dorf

Umlegung der Flur:

1966 und 1969

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3555357, 5694409
UTM: 32 U 555261 5692571
WGS84: 51.381688° N, 9.794075° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636016030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1744: 1136 1/3 Acker
  • 1885 (Hektar): 321, davon 252 Acker (= 78.50 %), 27 Wiesen (= 8.41 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 321, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1466: 16 Hausgesesse
  • 1575/85: 22 Mannschaften
  • 1681: 30 Mannschaften
  • 1747: 42 Mannschaften mit 43 Feuerstellen
  • 1885: 243, davon 243 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 208 (davon 199 evangelisch)
  • 1961: 280, davon 216 evangelisch (= 77.14 %), 57 katholisch (= 20.36 %)
  • 1970: 288 Einwohner

Diagramme:

Blickershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1456: Amt Ziegenberg
  • 1575/85: Amt Ludwigstein
  • 1747: Amt Witzenhausen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

  • 1456 Landgräfliches Gericht Ziegenberg
  • 1494: von Buttlar'sches Gericht Ziegenberg
  • um 1570: Niederes und peinliches Gericht von Buttlar
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht von Buttlar
  • 1807: Friedensgericht Witzenhausen
  • 1814: Amt Witzenhausen
  • 1822: Justizamt Witzenhausen
  • 1834: Justizamt Witzenhausen II
  • 1837: Justizamt Witzenhausen
  • 1867: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1879: Amtsgericht Witzenhausen

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung in die Stadtgemeinde Witzenhausen, deren Stadtteil Blickershausen wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1329: Die von Rusteberg durch Fulda mit dem halben Dorf Blickershausen belehnt
  • 1344 und 1345: Das Wilhelmitenkloster Witzenhausen verpflichtet sich, dem Landgraf den halben Zehnten zu Blickershausen zu lösen zu geben, den es von den von Höxter gekauft hatte.
  • 1350: Die auf Ziegenberg sitzenden von Berlepsch kaufen von den von Hanstein das halbe Dorf Blickershausen, das von Fulda zu Lehen ging.
  • 1353: Landgraf Heinrich verpfändet an Wilheminerkloster Witzenhausen den Zehnten zu Blickershausen.
  • 1373: Landgraf Heinrich verpfändet den Zehnten an Günther von Berlepsch, der 1387 dem Landgraf die Einlösung des halben Zehnten zugesteht.
  • Weitere Verpfändungen und Verkäufe durch Hessen zu Blickershausen:
  • 1374 an von Kindehausen, 1409 an Kloster Kaufungen, 1414 an Wickershausen, 1458 an Gensing
  • 1470: Landgraf Ludwig belehnt die von Berlepsch mit allen Gefällen und Gerechtigkeiten zu Blickershausen
  • Folgend Belehnungen bis 1828

Ortsadel:

1292 bis ca. 1365

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1456: Kirchhof
  • 1779: Gotischer Turm der Kirche mit Neubau des Schiffes
  • 1626: Kirche verbrannt

Patrozinien:

  • Nikolaus [1456]

Pfarrzugehörigkeit:

1538: Pfarrer Kurt Geilfuß aus Ermschwerd versieht Blickershausen.

1585: Filiale Laubach und Ziegenberg

1611: aufgehoben

1747 und jetzt: Filiale von Ermschwerd

Patronat:

1585 und heute von Buttlar

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archpresbytariat vielleicht Witzenhausen

Archdiakonat Heiligenstadt

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

1744: Eisensteinabbau, dann nach Veckerhagen verlegt

1804: Steingutfabrik

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Blickershausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5419> (Stand: 25.8.2023)