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4925 Sontra
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 45. Sontra

Weitere Informationen

Lindenau

Stadtteil · 355 m über NN
Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

17 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage:

Aus einigen Höfen an einer Straßenkreuzung am Nordwestrand des Sontraer Stadtforstes bestehendes Dorf.

Ersterwähnung:

1252

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1252)
  • Wüstung (1401)
  • Wüstung (um 1455)
  • wustenunge (1481)
  • Hof (1513, 1538, 1585)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1871

Älteste Gemarkungskarte:

1750

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3568025, 5656892
UTM: 32 U 567924 5655069
WGS84: 51.043138° N, 9.968904° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636011070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 240, davon 130 Acker (= 54.17 %), 12 Wiesen (= 5.00 %), 80 Holzungen (= 33.33 %)
  • 1961 (Hektar): 295, davon 164 Wald (= 55.59 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: Hof mit 4 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 1 Feuerstatt (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1765-1766: 8 Häuser, 53 Einwohner; 3 Leinweber die auch im Ackerbau tätig sind
  • 1821: 8 Häuser mit 63 Seelen
  • 1885: 51, davon 51 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 41, davon 38 evangelisch (= 92.68 %), 3 katholisch (= 7.32 %)
  • 1970: 32
  • 1987: 27

Diagramme:

Lindenau: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Erster Gerichtsstuhl Sontra
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Rotenburg

Gericht:

  • 1538: Stadtgericht Sontra
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft:

1252 ist Lindenau hersfeldisches Lehen des Grafen Albrecht von Brandenburg, der es dem Kloster Cornberg überträgt.

Das Sontraer Erbregister von um 1455 nennt den Ort Wüstung, an der der Landgraf Gerechtigkeit besitze. Gemäß dem Sontraer Salbuch (1538) gehörte der zwischen Sontra und Ulfen gelegene Hof dem Landgrafen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. Herrschaft
  • Wichtigster Grundherr ist das Kloster Cornberg, das bereits 1252 eine Schenkung des Grafen Albrecht von Brandenburg erhält, der es mit Bitte um Übertragung seinem Lehnsherrn, dem Abt von Hersfeld zurückgibt. 1292 übergibt Abt Heinrich dem Kloster Cornberg Güter in Ditraterode, Lindenau und Hatzenbach. Im gleichen Jahr verkaufen Konrad von Hattenhausen und seine Frau Adelheid dem Kloster Cornberg (Bubenbach) für 20 Mark Silber ihren gesamten Besitz in Lindenau, Ditraterode und Hatzenbach. Das Kloster Cornberg verpachtet dann 1513 die Hälfte seines Hofes Lindenau an Bürger aus Sontra
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Der Hof ist 1585, 1765-1766 und 1872 nach Breitau eingepfarrt, 1994 gehört der Ort zum Kirchspiel Sontra

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1765-1766 ist weder ein Schulmeister noch eine Schule vorhanden

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Die Einwohner nutzen die Steinmühle bei Sontra

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lindenau, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6316> (Stand: 27.3.2024)