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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 45. Sontra

Weitere Informationen

Heyerode

Stadtteil · 265 m über NN
Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

18 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage:

Kleines geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem, regellosem Grundriss an dem in die Sontra mündenden Pfaffenbach. Kirche mit Ummauerung an höchster Stelle. Durch den Ort führt von Nordwest nach Südost die Landesstraße 3249.

Ersterwähnung:

1254

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Harnagel (um 1455) [HStAM Bestand S Nr. 567 a]

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (zwischen 1343 und 1364)
  • Dorf (1442)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Umlegung der Flur:

1880-1882

Älteste Gemarkungskarte:

1752

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3561184, 5660008
UTM: 32 U 561086 5658183
WGS84: 51.071913° N, 9.871898° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636011050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 571, davon 422 Acker (= 73.91 %), 34 Wiesen (= 5.95 %), 73 Holzungen (= 12.78 %)
  • 1961 (Hektar): 571, davon 82 Wald (= 14.36 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 28 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 42 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 282, davon 282 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 268, davon 263 evangelisch (= 98.13 %), 5 katholisch (= 1.87 %)
  • 1970: 255
  • 1987: 237

Diagramme:

Heyerode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Zentgericht Sontra
  • 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg Gericht Schemmern
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Dritter Ort Schemmermark
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Rotenburg

Gericht:

  • Bis 1453: Gericht derer von Boyneburg
  • 1540: Gericht Schemmern
  • 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen, Gericht Schemmern
  • 1837: Kurfürstliches Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft:

Heyerode gehört im 15. Jahrhundert zur Zent Sontra und ist ein landgräfliches Dorf (Sontraer Erbregister von 1458 ff.).

1442 kauft es Herman [II.] Riedesel, Ritter, Erbmarschall zu Hessen von denen von Boyneburg, doch gelangt es bald darauf an die Landgrafen von Hessen (HStAM Bestand L Nr. 3, Bl. 129]. Das Dorf war zuvor ziegenhainisches Lehen gewesen und wird 1466 vom Gericht Spangenberg abgekoppelt und zu Sontra gelegt. 1540 gehört es zum Gericht Schemmern im Amt Spangenberg (Salbuch).

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Im Hersfelder Zinsverzeichnis aus der Mitte des 14. Jahrhunderts werden Einkünfte des Klosters Hersfeld in Heyerode aufgeführt.
  • 1358 erhält das Cyriakusstift in Eschwege von dem Ritter Jon von Eschwege Pachteinnahmen u.a. in Heyerode.
  • 1367 verpfänden der Propst des Klosters Cornberg, Eberhard von Diedenshausen, und Priorin Adelheit von Warburg dem Siechenhaus ihres Klosters zu einem Preis von 30 Mark Rotenburger Währung zwei ewige Mark an Einnahmen aus dem Dorf Heyerode, die das Kloster für 20 Mark von Konrad Rosen eingelöst hat.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Chorturm aus dem 14. Jahrhundert, Turmhaube und Schiff 1777, 1992 renoviert

Pfarrzugehörigkeit:

Das Dorf wird 1507 vom Pfarrer von Berneburg kirchlich versehen.

1585, 1872 und 1994 Filial von Berneburg.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Berneburg, Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Am Südwestausgang von Heyerode befand sich die schon bei Schleenstein (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13] eingezeichnete, aber nicht namentlich genannte Eckenmühle, die mit dem Wasser des Pfaffenbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad bis 1942 betrieben wurde.

Obermühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Heyerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6003> (Stand: 22.3.2024)