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4625 Witzenhausen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 18. Witzenhausen
Gerichtsstätten
Anger in Berge

Weitere Informationen

Berge

Ortsteil · 255 m über NN
Gemeinde Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5 km nordöstlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage:

In flachem Talkessel an durchlaufender Straße kleines geschlossenes Dorf unter der oval ummauerten Kirche; westlich anschließend 2 Güter

Ersterwähnung:

1093

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung der aufgelösten Gutsbezirke Berge und Neuenrode.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1093: villula
  • 1152: villa
  • 1440: Dorf

Ortsteile:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1959/63

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3562430, 5694848
UTM: 32 U 562331 5693009
WGS84: 51.3849° N, 9.895736° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636009010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 134, davon 70 Acker (= 52.24 %), 7 Wiesen (= 5.22 %), 44 Holzungen (= 32.84 %)
  • 1961 (Hektar): 638, davon 356 Wald (= 55.80 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1569: 14 Hausgesesse
  • 1681: 16 Mannschaften
  • 1744: 104 Einwohner
  • 1747: 19 Mannschaften mit 19 Feuerstellen
  • 1885: 117, davon 115 evangelisch (= 98.29 %), 2 katholisch (= 1.71 %)
  • 1925: 169 (alle evangelisch)
  • 1961: 209, davon 152 evangelisch (= 72.73 %), 49 katholisch (= 23.44 %)
  • 1970: 178 Einwohner

Diagramme:

Berge: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1570: Amt Witzenhausen
  • 1575/85: Amt Ludwigstein
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1747: Amt Witzenhausen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Leine-Departement, Distrikt Göttingen, Kanton Friedland
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

  • 1569: Gericht von Bischoffshausen
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht von Bischoffshausen
  • 1807: Friedensgericht Friedland
  • 1814: Amt Witzenhausen
  • 1822: Justizamt Witzenhausen
  • 1837: Justizamt Witzenhausen
  • 1867: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1879: Amtsgericht Witzenhausen

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neu-Eichenberg zusammengeschlossen, deren Ortsteil Berge seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1093: Graf Heinrich von Northeim schenkt laut einer Fälschung des 12. Jahrhundert dem Kloster Bursfelde unter anderem das Dörfchen Berge.
  • 1144: Bestätigung durch Erzbischof Heinrich von Mainz, 1152 durch Papst Eugen III.
  • 1382: Werner von dem Berge bestätigt Graf Herrn von Everstein die Belehnung unter anderem mit 2 Hufen und dem Zehnten zu Berge.
  • 1418: Gottschalk von Plesse belehnt die von dem Berge unter anderem mit 2 Hufen zu Berge, wie diese sie zuvor von der Herrschaft Everstein zu Lehen hatten.
  • 1440: Landgraf Ludwig belehnt die von Bischoffshausen mit dem halben Dorf Berge, Braunschweig dieselben mit dem Zehnten zu Berge.
  • 1441: Zehnt zu Berge hessisches Mannlehen der Familie Kule
  • 1444: Hermann von Bischoffshausen verpflichtet sich gegenüber seinem Lehnsherrn Jan von Plesse, die Lehnsgüter, die er an die von Hanstein verpfändet hat, darunter 2 Hufen und den Zehnten zu Berge, binnen 6 Jahren wieder einzulösen.
  • 1446: Herzog Friedrich von Braunschweig belehnt die von Bischoffshausen mit Gütern zu Berge.
  • Seit 1459 die von Bischoffshausen durch Hessen mit dem halben Dorf Berge, durch Braunschweig mit dem Zehnten zu Berge belehnt
  • 1575/85: Dorf Berge gehört halb den von Bischoffshausen, dazu der Zehnte als ehemals plessisches Lehen.
  • 1647: Die von Bischoffshausen versetzen der Landgräfin Amalia Elisabeth den Zehnten zu Berge.
  • 1747: Berge Dorf der von Bischoffshausen

Ortsadel:

1229 - 1646

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1357: Vizepfarrer
  • Kirche: romanisch-gotischer Kern mit Erweiterungs- und Umbauten des 16./17. Jahrhundert

Pfarrzugehörigkeit:

Bis 1499 Mutterkirche des Dorfes Besenrode

Eingepfarrt seit 1747 Neuenrode

Filiale seit 1571 Hebenshausen

Patronat:

1440: Die von Bischoffshausen haben das Kirchenlehen zu Berge von Braunschweig als ehemals eversteinisches Lehen inne.

Patron noch heute von Bischoffshausen

Ende 16., Anfang 17. Jahrhundert: Präsentation zwischen Braunschweig und Hessen strittig

Bekenntniswechsel:

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Wilhelm Lochase vor 22.11.1571-1576

Kirchliche Mittelbehörden:

1357: Archpresbytariat Bisch(offs)hausen, später Geismar; Archdiakonat Heiligenstadt

1585: Superintendentur Rotenburg - Allendorf

1780 und 1872: Klasse Witzenhausen

1923 und später: Kirchenkreis Witzenhausen

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Quellen:

  • Cal. Br. 1 k Friedland 11f., 19.
  • Cal. Br. 33 II A 5 Nr. 172.
  • Cal. Or. 81 h Nr. 451 für Celle Or. 8 Bd. I Nr. 245 alle Staatsarchiv Hannover
  • Kopiar Mariengarten Nr. 280 Landesbibliothek Hannover

Literatur:

Zitierweise
„Berge, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5347> (Stand: 11.8.2022)