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Historisches Ortslexikon

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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 25. Allendorf

Weitere Informationen

Viehhaus

Forsthaus; Gasthaus; Hof; Wüstung · 674 m über NN
Gemarkung Vockerode, Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Forsthaus; Gasthaus; Hof; Wüstung

Lagebezug:

15,5 km westnordwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

4,5 km westlich der Ortsmitte von Vockerode auf dem Meißner in einer Gemarkungsausbuchtung gelegen

Wir lokalisieren hier den Standort des einstigen Wohngebäudes, an dessen Stelle sich heute eine Hütte der Bergwacht befindet.

Dicht nördlich der Straße Velmelden - Schwalbenthal haben sich gemäß K. Sippel mitten in einer Wiese auf kleiner, unbewirtschafteter Fläche wenige hochbauliche Mauerreste eines größeren Gebäudes bewahrt (4725: 3558950 / 5675680). Dabei handelte es sich angeblich um ein Stallgebäude. Dagegen steht am Platz des ehemaligen Wohngebäudes dicht südlich der Straße (hier lokalisiert) heute eine Hütte der Bergwacht Hessen (4725: 3558880 / 5675630). In der Nachbargemarkung Hessisch Lichtenau - Hausen fand man etwa 30 m westlich unterhalb weitere Funde, die vom ehemaligen Viehhaus stammen. Sie stellen aber zusammen mit den wenigen Bauresten die einzigen Sachüberbleibsel dar.

Ersterwähnung:

1553

Siedlungsentwicklung:

Der Hof des Klosters Germerode wurde 1553 erstmals erwähnt. Er diente der Viehwirtschaft und war vermutlich nur saisonal als Melkerei in Betrieb. Nachdem die Weidewirtschaft auf dem Meißner im 18. Jahrhundert ein Ende gefunden hatte, benutzte man den Hof als Jagdhaus, Försterwohnung und bescheidenes Wirtshaus. Vgl. HStAM Bestand Architekturzeichnungen Nr. 20948389). Schließlich wurde aber das zuletzt noch stehende Hauptgebäude, welches noch aus Abbildungen bekannt ist, nach 1924 abgebrochen. So endete die Geschichte dieser gemäß K. Sippel "für die Region bemerkenswerten ehemaligen Wohn-, Arbeits- und Freizeitstätte". Heute befindet sich an der Stelle des früheren Wohnhauses eine Hütte der Bergwacht.

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3558880, 5675630
UTM: 32 U 558783 5673799
WGS84: 51.21256° N, 9.84158° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63600804013

Einwohnerstatistik:

  • 1885: 1 Wohnhaus mit 4 Bewohnern
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bilstein, Klostergerichtsbezirk Germerode
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Germerode
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege (zu Germerode gehörig)

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • 1836: Kurfürstliches Justizamt Abterode
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Kloster Germerode (1553)
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Viehhaus, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7157> (Stand: 28.8.2023)