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4926 Herleshausen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Unhausen

Weitere Informationen

Unhausen

Ortsteil · 275 m über NN
Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

20 km südsüdöstlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

Kleines Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung dicht an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche an exponierter Stelle. Im Süden des Ortes verläuft die zur A 4 führende B 400.

Ersterwähnung:

1385

Historische Namensformen:

Umlegung der Flur:

1871-73

Älteste Gemarkungskarte:

1715

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3575519, 5654765
UTM: 32 U 575415 5652942
WGS84: 51.023088° N, 10.075298° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636005090

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 338, davon 214 Acker (= 63.31 %), 32 Wiesen (= 9.47 %), 77 Holzungen (= 22.78 %)
  • 1961 (Hektar): 337, davon 52 Wald (= 15.43 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 27 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 37 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 234, davon 233 evangelisch (= 99.57 %), 0 katholisch, 1 andere Christen (= 0.43 %)
  • 1961: 238, davon 216 evangelisch (= 90.76 %), 20 katholisch (= 8.40 %)
  • 1970: 239
  • 1987: 178

Diagramme:

Unhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht Brandenfels (Treusch von Buttlar)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • 1822: Justizamt Netra
  • 1867: Amtsgericht Netra
  • 1879: Amtsgericht Netra
  • 1932: Amtsgericht Sontra

Herrschaft:

1385 verpfändet Lotze Schindcopf mit Einwilligung seines Herrn Ritter Herrmans von Hohenstein sein Gut unter dem Haus Brandenfels und Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) an Andreas von Buttlar und Ehefrau Hedwig. 1389 gelangen die Boyneburger Güter, die fuldische Lehen sind, an die Treusch von Buttlar.

1540: Unhausen wird nach einem Vertrag mit Sachsen Lehen der Treusch von Buttlar von Hessen und Sachsen und gehört zum Haus Brandenfels. Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus. Der Besitz bleibt bis 1824 bei der Familie.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Unhausen seitdem ist.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche mit massivem Chorturm von 1566.

Pfarrzugehörigkeit:

1585, 1872 und 1994 Filial von Nesselröden

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Unhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7102> (Stand: 1.3.2024)