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4725 Bad Sooden-Allendorf
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 25. Allendorf
Gerichtsstätten
Anger in Orferode

Weitere Informationen

Orferode

Stadtteil · 210 m über NN
Gemeinde Bad Sooden-Allendorf, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11 km südöstlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage:

3 km südwestlich Bad Sooden(-Allendorf) gelegen

In weiter, nach Süden offener Quellmulde des Dohlsbach auf leichtem, ost-westlich gerichtetem breiten Vorsprung die Kirche in rundlichem Bering und 2 größere Gehöfte; auf 3 Seiten -bergab gestaffelt -der Ortskern mit Lindenplatz nordwestlich am Kirchhügel; Erweiterungen nach Nordosten (durch ein stattliches Straßendorf) und nach Südosten

Ersterwähnung:

1195

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1195: curtis
  • 1277: Villa
  • 1498: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1740

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3565621, 5680738
UTM: 32 U 565521 5678905
WGS84: 51.257733° N, 9.938973° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636001090

Flächennutzungsstatistik:

  • 1546: 18 Huben genannt
  • 1781: 1428 Acker
  • 1961 (Hektar): 372, davon 9 Wald (= 2.42 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 45 Hausgesesse
  • 1681: 63
  • 1747: 75 Hausgesesse. mit 94 Feuerstellen
  • 1764: 92 Häuser
  • 1781: 429 Einwohner
  • 1961: 404, davon 369 evangelisch (= 91.34 %), 30 katholisch (= 7.43 %)
  • 1970: 390 Einwohner

Diagramme:

Orferode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1496/98: Dorf des Kloster Germerode im Amt Bilstein
  • 1546, desgleichen 1575/85: Amt Eschwege
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sooden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1821-1836: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1866/67: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

  • 1414: landgräfliches Gericht Bilstein
  • 1451: Gericht Kloster Germerode (iurisdictio et ius capitale)
  • 1527: Niederes Gericht Kloster Germerode, peinliches Gericht Hessen
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Sooden
  • 1814: Amt Bilstein
  • 1834: Justizamt Germerode
  • 1837: Kurfürstliches Justizamt Allendorf
  • 1867: Amtsgericht Allendorf
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1961: Amtsgericht Witzenhausen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Bad Sooden-Allendorf als Stadtteil eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1195: Kloster Germerode erhält Besitz zu Orferode bestätigt.
  • 1277: Graf Ludolf von Büstein bestätigt dem Kloster Germerode Gericht und iudicium capitale zu Orferode.
  • 1301: Graf Otto von Bilstein verkauft Landgraf Heinrich 6 Hufen zu Orferode.
  • 1336 und folgend bis 1527 weitere Besitzerwerbungen und Bestätigungen des Klosters Germerode.
  • 1356: Ansprüche Apels von der Au auf Güter zu Orferode werden abgewiesen. 1411: Die Gebrüder von Wickersröde versetzen mit landgräflicher Genehmigung dem Apel von Eschwege 2 Hufen zu Orferode.
  • 1425: Landgraf Ludwig belehnt Hans von Dörnberg mit Gütern zu Orferode.
  • 1471: Die von Dörnberg durch Landgraf Ludwig mit Gütern zu Orferode belehnt.
  • 1498: Dorf des Kloster Germerode
  • 1529: Landgraf Philipp verschreibt Germeröder Einkünfte zu Orferode.
  • Um 1570: Orferode landgräfliches Dorf

Ortsadel:

1267 und 1268

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1267: plebanus
  • Zu den Besoldungstücken der Pfarrei gehörte der Kirchhof der in der Gemarkung Kammerbach gelegenen Wüstung Ottersbach. Die ehemalige Klosterkapelle soll von Bergleuten, die zum Teil in Nürnberg und Augsburg wohnten, erweitert worden sein.
  • Die Pfarrer wohnten 1536 und 1546-69 in Allendorf.
  • Kirche erbaut 1823-25, 1968 im Inneren verändert

Pfarrzugehörigkeit:

1585 und heute: Filiale Kammerbach

1925: eingepfarrt Forsthaus Halbemark

Patronat:

1585: Landgraf ist Patron.

1780: Hessen-Rotenburg

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Konrad Sandrock 1536

Kirchliche Mittelbehörden:

Archpresbytariat unbekannt, vielleicht Allendorf

Archdiakonat Heiligenstadt

1585: Superintendentur Rotenburg-Allendorf

1780 und 1872: Klasse Allendorf

1923: Kirchenkreis Witzenhausen

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Große Keller erinnern an früheren Weinhandel in Verbindung mit Salzfahren.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Orferode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6650> (Stand: 19.7.2023)