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4725 Bad Sooden-Allendorf
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 25. Allendorf
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Kleinvach

Weitere Informationen

Kleinvach

Stadtteil · 154 m über NN
Gemeinde Bad Sooden-Allendorf, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14 km südöstlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage:

3 km südöstlich von Bad Sooden-Allendorf gelegen

An der ehemaligen Werrafähre ein kleines Straßendorf, östlich auf ebenso leichter Geländewelle west-östlicher Rechteckangeranlage

Ersterwähnung:

1196

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Kleinvach und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Allendorf.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1291)
  • 1370: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1790

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3569515, 5679688
UTM: 32 U 569414 5677856
WGS84: 51.247836° N, 9.994543° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636001070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1587: 111 Acker "erbeigen"
  • 1743: 598 Acker, davon hatten die Familie Hombergk zu Vach 373 Acker Land und 59 Acker Wiese; die Kirche 25 Acker; das Dorf 122 Acker Land, 19 Acker Wiese, 60 Acker Gehölz
  • 1961 (Hektar): 432, davon 202 Wald (= 46.76 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 11 Hausgesesse
  • 1681: 15
  • 1743: 117 Einwohner (1 Mühle, 20 Häuser)
  • 1747: 20 Hausgesesse mit 21 Feuerstellen
  • 1961: 266, davon 244 evangelisch (= 91.73 %), 21 katholisch (= 7.89 %)
  • 1970: 246 Einwohner

Diagramme:

Kleinvach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1569 und 1747: Amt Allendorf
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Allendorf
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Allendorf
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt, Kanton Allendorf
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Allendorf
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

  • 1747: Niederes und peinliches Gericht der Hombergk zu Vach
  • 1821: Kurfürstliches Justizamt Allendorf
  • 1879: Amtsgericht Allendorf
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Bad Sooden-Allendorf als Stadtteil eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1370: Landgraf Heinrich hat seine Rechte zu Vach an die Gebrüder von Netra versetzt.
  • Kurz nach 1376: Landgraf Hermann belehnt die Gebrüder von Netra mit der Hälfte des Dorfes.
  • 1410: Landgraf Hermann bestätigt als Lehnsherr die Versetzung des Dorfes Vach durch die von Netra.
  • 1411: Thilo von Netra versetzt 1 Viertel des halben Zehnten zu Vach.
  • 1424: Die von Netra versetzen ihrem Schwager Bodo von Wickershausen 1/4 ihres Dorfes Vach.
  • 1441: Landgraf Ludwig belehnt Reinhard von Netra mit Dorf Vach.
  • 1558: Nach Aussterben der von Netra Rückfall von Vach an Hessen
  • 1595: Landgraf Moritz belehnt Joh. Barß mit Einkünften zu Vach.
  • 1596: Derselbe belehnt Tobias Hombergk mit Vach.

Ortsadel:

1196

Ab 1357 nennt sich eine Linie der von Netra "zu Vach".

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche war bis zum 16. Jahrhundert die Andreaskirche des Dorfes Wettigendorf.

1575/85: von Allendorf versehen

1579: mit Filiale Albungen, eingepfarrt ist Hof Weiden

1637: mit Diakonat Sooden verbunden

1781: mit Diakonat Allendorf

1808: mit Pfarrei Albungen verbunden

1825: mit Diakonat Allendorf

1828: mit Pfarrei Sooden

1780: eingepfarrt Hof Weiden

1872: Dohlsmühle, Weiden und Letzter Heller

1925: Vikariat von Sooden, eingepfarrt Weiden und Dohlsmühle

Patronat:

1579: Landgraf

1747 und 1929: Hombergk zu Vach

Klöster:

  • 1291 wird in einem Vertrag zwischen dem Eisenacher und dem erst fünf Jahre zuvor gegründeten Mühlhäuser Predigerkonvent festgehalten, dass es dem ersteren untersagt ist, über die Werra zwischen Treffurt und Allendorf hinaus in Richtung Mühlhausen vorzurücken. Unter weiteren genannten Orten befindet sich Vacha.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archpresbytariat vielleicht Geismar

Archdiakonat Heiligenstadt

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Zoll:

1575/85: Schiffszoll 18 1/2 Gulden

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Kleinvach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6203> (Stand: 21.1.2024)